Geschichte des Landes

Das Jahr 723

Lenzmond 723

Endlich wieder ein Käsefest! Auch wenn die Dunklen Druiden und ihre fanatischen Anhänger versucht haben, das Fest scheitern zu lassen, haben wir wieder eine Käseprinzessin: Finan, IV. aus Bretonien.

Etwas überschattet wurde das Fest von den Angriffen der Druiden-Fanatiker. Sie kamen mit einer Hexe und suchten einen Kristall. Alles etwas unklar. Wir werden sehen, wie es weitergeht.

Talan Gajus Plautius, den die Baronie im Sommer auf dem Feldzug nach Mitraspera kennengelernt hatte, wurde von Baron Marvin von Westerhold noch auf dem Käsefest zum Statthalter in Weinrode ernannt. Er wird rund 100 Frauen und Männern, insbesondere Handwerker, nach Weinrode ziehen. Sie sollen dort nach der Vernichtung ihrer Heimat ein neues Zuhause finden und dabei helfen, das zerstörte Weinrode wieder aufzubauen.

Baron Marvin von Westerhold und Talan Gajus Plautius

Das Jahr 722

Narrenmond 722

Nach den langen Kriegsjahren war es in Steinsfurt niemandem danach, ein großes ausgelassenes Käsefest zu feiern. Gefeiert werden sollte dennoch – also besannen sich die Westerholder auf eine andere Tradition und ehrten den Heiligen Bertram, einen Bierheiligen. Gefeiert wurde in einer sehr einfachen Taverne kurz vor Coravshafen, es waren nur wenige Gäste geladen: Einige Reginaldiner, die Fürstin von Norador (die sich halb inkognito bei uns aufhielt) und Bruder Hamar und Darion Ährenfeld aus Amsivar.

Das Jahr 721

Eismond 721

Der Winter hält alles in seinen kalten Klauen. Der Feind hat sich weit in den Süden zurückgezogen. Spähtrupps wagen sich mittlerweile bis an die Stadtmauern von Weinrode.

Die Stadt gleicht einem Trümmerfeld. An der Flussseite ist die Stadtmauer zerstört und viele Gebäude sind abgebrannt. Feindliche Truppen halten zwar die Stadt, aber ihre Zahl scheint gering zu sein.

Frühjahr 721

Nach der Kälte kam der Regen und mit ihm versank alles im Schlamm. Truppenbewegungen waren nur eingeschränkt möglich. Die Kämpfe waren gänzlich versiegt und die westerholder Truppen hatten eine weitere Atempause. Bergleute, Handwerker, alles was nicht direkt an der Front gebraucht wurde, war mit der Herstellung von Kriegsgütern beschäftigt.

Ostaramond 721

Die Sonne erstrahlte mit den ersten Tagen des Ostaramondes. Es war, als hätte der Regen alles Schlechte hinfort gespült. Überall erblühte und grünte es. Je näher man jedoch Weinrode kam um so trostloser und verdorrter wurde das Land. Nur wenn man genau hinsah, entdeckte man zartes Grün.

Die Zeit war reif um zu handeln.

Bemeinsam mit Liam von Eichenbühl zog Baron Marvin Truppen zusammen und drang am Ende des Ostaramondes weiter nach Süden vor. Die Truppen des Feindes leisteten zwar Widerstand, waren aber in der Unterzahl und zogen sich immer weiter in Richtung Weinrode zurück.

In Westerhold selbst, war die Saat ausgebracht und entwickelte sich prächtig. Obwohl einige der Bauern wegen des vielen Regens sich sorgten. Aber wann sorgten sich die Bauern nicht…?

Brachmond 721

Der Krieg zog sich weiter hin, aber die tapferen westerholder Truppen erzielten immer mehr Geländegewinne. Weinrode war in greifbarer Nähe und Baron Marvin beauftragte Liam von Eichenbühl, weitere Truppen für die Belagerung von Weinrode auszuheben. Material und Belagerungsgerät wurde gebraucht.

Mit jedem Schritt, den der Baron mit seinen Männern vordrang, kehrte das Grün zurück. Als wenn das Land von einer Fessel befreit wurde. Späher berichteten von Truppenbewegungen südlich von Weinrode. Wollten sie etwa durch den Südwald in die Lindmark eindringen? Niemand wusste es.

Baron Marvin übertrug Liam den Oberbefehl über die Truppen und ritt mit einer kleinen Truppe in Richtung Westen. Drei Tage später kamen die Soldaten zurück…ohne den Baron. Anscheinend ist er allein in den Südwald geritten.

Sein letzter Befehl lautete: Bereitet die Belagerung von Weinrode vor.

Wonnemond 721

Der Feind drang nicht durch den Südwald vor. Baron Marvin kehrte nach ein paar Tagen zurück und rief zu einer letzten Lagebesprechung, bevor man zur Tat schreiten wollte.

Ein Plan wurde ersonnen, wie man einer langwierigen Belagerung möglichste entgehen konnte. Der Knappe Tillmann von Fischbach sollte diese besondere Aufgabe bekommen, um sich zu bewähren.

Sämtliche Truppen wurden zusammengezogen. Bretonische Verbände, Schwarzmäntel und alles was an militärischen Verbänden Westerholds zusammengezogen werden konnte, traten gegen Weinrode an.

Nach Ihrer Rückkehr aus Bretonien wurden Baron und Baronin von dem ehrenwerten Pater Domenic nach Westerhold begleitet.  Er war geistiger Führer einer Truppe Schwarzmäntel und zog nun gemeinsam mit Westerhold in den Krieg. Gemeinsam mit den westerholder Ordensbrüdern sorgte er für die Moral der Truppen und kämpfte immer wieder an vorderster Front. Kurz vor Julmond traf ihn ein Pfeil in den Oberarm. Die Wunde verheilte schnell und er verbrachte den gesamten Frühling damit, sich gemeinsam mit den Schwarzmänteln dem Feind entgegenzustellen. In der einen Hand eine Waffe, in der anderen Schlauch Vin Rouge, Reginalds Schlachtruf auf den Lippen. So sah man ihn wieder und wieder gegen den Feind ziehen. Seine Beharrlichkeit, sein unerschütterlicher Glaube und sein ewiger Quell an Geschichten brachten ihm große Bewunderung und Respekt bei den Truppen ein.

Seit seiner Ankunft führte er immer wieder lange Gespräche mit Baron Marvin und war ein enger Vertrauter geworden. Oft sah man sie gemeinsam reiten oder bei einem Becher Bier zusammensitzen.

Brachmond 721

Der Belagerungsring war geschlossen. Ein letzter Trupp des Feindes schaffte es nach Weinrode, danach war die Stadt von den westerholder Truppen eingeschlossen.

Zwei Tage dauerte die Belagerung. Im Morgengrauen des dritten Tages öffneten sich die Tore der Stadt. Ein kleiner Trupp Westerholder, unter der Führung von Tillmann von Fischbach, hatte sich unter die Feinde gemischt und war mit dem letzten Trupp in die Stadt gelangt. Allen Gefahren zum Trotz gelang es ihnen, die Tore zu öffnen.

Die Stadt wurde innerhalb kürzester Zeit genommen. Der Feind leistete zwar erbitterten Widerstand, konnte aber den tapferen westerholder Truppen nicht widerstehen.

Weinrode war frei vom Joch des Feindes. Doch zu einem hohen Preis. Die Stadt war seiner alten Schönheit beraubt. Das einst liebliche Weinrode war ein Trümmerfeld und es würde wohl Jahre dauern, sie wieder halbwegs aufzubauen.

Heumond 721

Nachdem Weinrode gesichert war, drangen die westerholder Truppen weiter nach Süden vor. Die Schwarzmäntel gerieten dabei in einen Hinterhalt des Feindes. Mit verderbter Kraft versuchte der Feind ihrer habhaft zu werden, doch konnte er den standhaften Männern mit dem Schlachtruf Reginalds auf den Lippen nichts entgegensetzten. Mit unbarmherzigen Kampfeswillen schlugen sie sich durch die Reihen des Feindes. Trotz großer Verluste gingen siegreich aus diesem Kampf hervor und ehrten Reginalds Namen.

Nach zehn Tagen kamen die Truppen an der weißen Aue an. Dort standen sie nun. An der Grenze Westerholds zu Bergbronn. Siegreich hatte man den Feind nach gut zwei Jahren Krieg aus dem Land geworfen. Die Brücke, die über den großen Fluss führte, war auf der bergbronner Seite stark befestigt und ein schneller Übergang gelang nicht. Die Truppen begannen ihrerseits den westerholder Übergang zu befestigen und zu sichern.

Baron Marvin übertrug Liam den Oberbefehl über die Sicherung der südlichen Front und begab sich mit seinen Knappen und Pater Dominic zurück nach Steinsfurt. Vieles war zu besprechen und in die Wege zu leiten. Allem voran die Sicherung des Landes und der Wiederaufbau der südliche Lindmark.

Erntemond 721

Der Feind versuchte immer wieder einen Brückenkopf zu errichten. Unter Einsatz verderbter Magie gelang es dem Feinde schließlich, die Unsrigen zurückzudrängen.  Dennoch konnten unsere Truppen mit einem entschlossenen Angriff den Feind zum Stehen bringen.

In einem wohl vorbereiteten Hinterhalt konnte eine Einheit bergbronner Infanteristen aufgerieben werden. Dabei gelang es, die Anführer dieser Truppe gefangen zu nehmen.

An der Heimatfront wurde die Ernte erfolgreich eingebracht. Der regenreiche Sommer hatte zwar zu kleineren Einbußen geführt, doch sollte genug Korn für den Winter für alle da sein. 

Nebelmond 721

Und so konnte eine kleine Gruppe Westerholder sogar eine Reise ins befreundete Yddland unternehmen und dort die Hochzeit von Elias Anh Arden mit seiner liebreizenden Frau Clara von Rosenstein feiern.

Finn von Bergwacht und Tillmann von Fischbach beim Knappentraining in Yddland

Das Jahr 720

Neujahr 720

Regen. Sämtliche militärischen Aktivitäten waren durch den Schlamm unmöglich geworden. Dennoch ließ die Westerholder Heeresleitung die Zeit nicht ungenutzt. Befestigungen wurden ausgebessert und die Geländegewinne gesichert. Sie wurden als Brückenköpfe für das Frühjahr ausgebaut. Viele Männer wurden von der Front abgezogen, um zuhause den Nachschub an Kriegsgütern zu gewährleisten und Vorräte für das kommende Jahr anzulegen.

Baron Marvin ließ über Händler weitere Versorgungsgüter ins Land schaffen. Lebensmittel, aber auch Wolle und Saatgut für das kommende Jahr. All das kostete Unsummen, dafür wies Baron Marvin die innere Kanzlei an, die Schatullen bis aufs Letzte zu öffnen. Es gilt: Alles oder nichts!

Frühjahr 720

Die Pläne waren ausgearbeitet. Späher berichteten, dass der Feind noch nicht bereit war. Die oberste Heeresleitung beschloss, eine ausgesuchte Truppe Infanterie und Bogenschützen aufzustellen. Diese sollte über kleine Pfade durch die Berge nach Süden durchstoßen.

Sie sammelten sich an den Südhängen der Fulgram-Berge und griffen die Versorgungslinien des Feindes an. Dennoch gelang es dem Feind, dem Feind durch verderbte Kraft, ein großes Heer zusammenzustellen und zum Angriff überzugehen. Die befestigten Brückenköpfe hielten stand, aber die Truppen wurden arg dezimiert. Die Kämpfe waren hart und der Feind griff wie von Sinnen an. Seine Verluste waren immens, so dass er sich letztlich zurückziehen musste.

Frühsommer 720

Durch Späher-Informationen kam die oberste Heeresleitung zum Schluss, einen offensiven Vorstoß in den Rücken des Feindes zu wagen. Abermals wurden Truppen über die geschützten Pfade der Berge geschickt und griffen den Feind in seinem Rücken an.

Ohne Rücksicht auf Verluste drangen die Westerholder Truppen durch die Reihen der verwirrten Feinde und erbeuteten viel Kriegsgerät. Doch der Preis an Männern war hoch, dennoch wertete die Heeresleitung den Angriff als Erfolg.

Sommer 720

Die Hitze lastete auf dem gesamten Land. Dennoch wagten die Westerholder Truppen fortwährend kleine Störaktionen und Stoßtrupp-Unternehmungen. Damit konnte eine Offensive des Feindes immer wieder verzögert werden. Die Kämpfe waren dennoch heftig und unbarmherzig.

Spätsommer 720

Der Feind versuchte östlich der Fulgram-Berge einen Übergang über den Auenbach zu errichten. Dieser Brückenkopf konnte nach heftigen Kämpfen zerschlagen werden, kostete aber viele Soldatenleben.

Die Vorräte an Waffen und Pfeilen gingen langsam zu Ende, aber genau deren verschwenderischer Einsatz war es, der den Feind aufhielt.

Die gesamte Lage im Land war durch den Krieg geprägt. Junge Männer wurden zum Kriegsdienst eingezogen und ausgebildet. Viele starben in den ersten Kriegswochen.

Die Frauen hatten die hauptsächliche Arbeit an der Heimatfront übernommen.

Herbstmond 720

Der Feind versuchte mit verderbter Propaganda die Westerholder Bevölkerung zu beeinflussen. Immer wieder tauchten besessene Menschen in den Dörfern auf und verkündeten den Untergang. Offensichtlich waren es keine Westerholder, lange Monate war es nicht möglich, ihre Herkunft herauszufinden. Im Herbstmond jedoch gelang es, eine Vorstellung davon zu bekommen.

Im Druidenhain in Talgrund konnten mehrere Besessene von den Fesseln der Knechtschaft befreit werden. Sie alle behaupteten aus Bergbronn zu kommen. Eine intensive Befragung durch den Westerholder Abwehrdienst ergab, dass Bergbronn bis in die höchsten Kreise verderbt und besessen ist. Es steht der dringende Verdacht im Raum, dass die Baronie unter Baron Alfons von Bergbronn mit den Dunklen Druiden – Dorcha Darach – im Bunde ist.

Julmond 720

Erst Mitte des Julmondes kam die Kälte und brachte viel Schnee mit sich. Die Kämpfe an der südlichen Front von Bergwacht erlahmten. Westerholder Patrouillen griffen immer wieder einzelne Soldaten des Feindes auf. Verwirrt und abgemagert waren sie. Die Gefangenen wurden nach Talgrund verbracht, um dort von ihrem Bann gelöst zu werden.

Die Vorräte waren ausreichend, aber für ausschweifende Feste wie in vergangenen Jahren reichte es nicht. Dennoch war der Wille zum Durchhalten ungebrochen.

Die Knappen Finn und Tillmann wurden mit kleineren Stoßtrupp Unternehmungen beauftragt. Immer wieder überfielen sie die Nachschubwege des Feindes und zogen sich dann in die Berge zurück. Stück für Stück zog sich der Feind nach Weinrode zurück und hinterließ ein totes Land.


Das Jahr 719

Diese Aufzeichnungen werden durch die Archivare der inneren Kanzlei zu Steinsfurt geführt. Diese sind gesiegelt und somit Garant für die Richtigkeit des Geschriebenen.

Winnefried Hugebold, Oberarchivarius, Westerhold 719

Eismond 719   

Die ersten Hilfslieferungen aus Bretonien kamen in der Baronie an. Der Hungertod war abgewendet, aber der Kampf im Westen ging weiter. Weiter gegen einen Feind, der kaum zu fassen war. Die Baronie konnte zwar Geländegewinne erzielen, doch zu einem hohen Preis. Der Feind schien sich dunkler Kräfte zu bedienen.

Frühjahr 719

Dank der Hilfe der Freunde und Verbündeten konnte auch in diesem Jahr wieder ein Käsefest gefeiert werden – auch, wenn es diesmal unter anderen Vorzeichen stattfand. Gäste mussten bei Ankunft ihre Einladungen vorzeigen, weil mittlerweile klar war, dass der Feind sich unter uns einschlich. Soldaten bewachten das Fest, ein mulmiges Gefühl.

Westerholder Käsefest 719

Baron Marvin von Westerhold versuchte, den Weg nach Corvashafen frei zu kämpfen. Allein die Erfolge zu halten erforderte ein hohes Maß an Truppen. Der Feind wurde Stück für Stück zurückgedrängt und der Weg nach Corvashafen war wieder frei.

Wonnemond 719

Der Feind brach mit großer Truppenstärke in Weinrode ein und verwüstete das Land. Erstaunlicherweise schickte der Feind keinerlei Truppen durch den Südwald Richtung Steinsfurt. Er nahm den Weg Richtung Bergwacht und eroberte in diesem Schritt das gesamte Gelände bis zu den Sümpfen des Auenbachs. Der erste Angriff auf Bergwacht erfolgte unkoordiniert, aber heftig. Die Stadt konnte standhalten. Allerdings eroberte der Feind die ersten Verteidigungslinien. Während dieser Abwehrkämpfe wurde der Befehlshaber von Bergwacht schwerst verletzt und vergiftet.

Sommer 719

Bretonische Unterstützungstruppen trafen in Corvashafen ein. Die Infanterietruppen setzten an Land und wurden danach in Richtung Bergwacht abkommandiert. Die Stadt stand fortan unter der Belagerung der feindlichen Truppen, dennoch konnten die Angriffe immer noch aufgehalten werden. Es wurde klar, dass der Feind hier seinen entscheidenden Schlag führen wollte.

Während seines Aufenthaltes in den Drachenlanden unterzeichnete Baron Marvin von Westerhold und die Lordkonsulin des bretonischen Reiches Lady Katalina Alinor Bigot, Gräfin Montfort einen Freundschaftsvertrag zwischen den beiden Ländern. Ein intensiver kultureller, militärischer Austausch, sowie ein Handelsabkommen waren darin vereinbart. Die einzelnen Punkte sollten zu gegebener Zeit ausformuliert werden.

Trotz der schweren Belagerung konnte dank der gut ausgebauten Befestigungswerke dem Feind standgehalten werden. Doch langsam machten sich die Verluste bemerkbar, es fehlte mehr und mehr an Truppen. Aufgrund des starken Regens kam es zu einer Wetter bedingten Gefechtspause, denn sämtliche Straßen verwandelten sich in eine Schlammwüste. Dennoch trafen zu dieser Zeit die Unterstützungstruppen Bretoniens in Bergwacht ein.

Mit dieser Verstärkung war Westerhold nun in der Lage, die Verteidigung weiter aufrecht zu erhalten und darüber hinaus offensiv gegen den Feind vorzugehen. So konnten im Laufe des Spätsommers die verlorenen Verteidigungswerke zurückgewonnen werden.

Herbst 719

Schmieden, Bogner und alle anderen Waffen herstellenden Gewerke arbeiteten während in Bergwacht die Kämpfe weitergingen ohne Unterlass, um den Nachschub der Truppe sicherzustellen. Jedoch geriet der Nachschub mit Eisen und Kohle ins Stocken, weil immer mehr Männer an die Front geschickt wurden und nicht mehr in den Stollen arbeiten konnten. Ein Dilemma was sich Tag für Tag verschärfte.

Versorgung mit Korn und anderen Lebensmitteln wurde von Frauenhand aufrechterhalten.

Winter 719

An der Front konnten Geländegewinne verzeichnet werden, doch das gewonnene Land ist wie vergiftet. Kein Grün, keine Lebewesen. Und immer wieder Angriffe des Feindes aus dem Hinterhalt. Durch einen im Geheimen vorbereiteten Angriff einer kleinen Truppe der Wargberg Ottajasku unter Führung von Ragin Ingvason gelang es, Teile der Stadt Weinrode in Brand zu setzen. Die Wintervorräte des Feindes waren größten Teils verbrannt und eine weitere Offensive des Feindes konnte somit vereitelt werden. Die Truppe kehrte heil nach Corvashaven zurück und trat von dort den Weg in die Heimat an.


Das Jahr 718

Zeit der Legenden 718

Morgaine war ein Dauerthema – sowohl in Westerhold als auch in Bretonien. Man sagte ihr nach, dass sie Zwist sähen wollte. Doch stattdessen festigte sie die Bande zwischen Westerhold und Bretonien – und das nicht nur, weil Corva in Person das natürliche Bindeglied zwischen beiden Nationen war.

Das Jahr 717

Eismond 717

Marvin hatte Norden ter Athlan als Entdecker gen Westen geschickt. Er sollte den begehrten Zugang zum Meer finden. Gut ausgestatet war Norden Ende des Jahres 716 aufgebrochen und war nun hoffentlich bald am Ziel seiner Reise angekommen. Nachricht von ihm war bis jetzt nicht eingetroffen.

Zeitgleich hatte Marvin mit der Legion Naval aus Jarolw eine Verabredung getroffen. Sie sollten mit Schiffen von der Seeseite her diese Unternehmung unterstützen. Die Schiffe waren unterwegs, aber auch von dieser Seite waren keine Nachrichten eingetroffen.

Lenzmond 717

Das Käsefest 717 fand in diesem Jahr abermals in Eichenbühl statt. Die Wettkämpfe um den Titel der Käseprinzessin standen in diesem Jahr unter der Leitung von Rätzel. Die Kandidatinnen scharten mutige und geschickte Streiter um sich um den Titel zu erringen. Am Ende gingen gleich zwei Kandidatinnen punktgleich aus den Wettkämpfen hervor.

Die Westerholder auf dem Käsefest 717

Myrea Fuchshein und Julietta Cortéz teilten sich nun den Titel Käseprinzessin 717. Ranald beglückte die Gäste mit einer Rumverkostung und der ehrenwerte Minas begeisterte mit seinen Liedern. Am späten Abend des ersten Tages traf Norden ein. Verwundet, aber glücklich konnte er berichten, dass er den Zugang zum Meer gefunden hatte. Die Schiffe der Legion Naval waren ebenfalls in unmittelbarer Nähe, da sich der Ort perfekt für den Aufbau einer Hafenstadt eignete.

Vor Ort hatte Norden ein kleines Dorf entdeckt. Die Bewohner wehrten sich bis jetzt erfolgreich gegen umherziehende Banden, die immer wieder versuchten, den Ort zu plündern. Sie hatten eine kleine Mauer errichtet und den Ort mit ihren Mitteln so gut wie möglich befestigt.

Die Klippen, die den Ort umgaben, schirmten ihn gut vom Meer ab, sodass sich ein natürlicher Hafen gebildet hatte. Dieser Ort eignete sich perfekt. Norden verhandelte mit den Bewohnern und die Legion Naval übernahm vorerst die Absicherung der Ortschaft von der Seeseite aus. Gemeinsam mit Norden und Capitán Joaquim Valdéz, Legion Naval, legte Marvin den neuen Namen des Ortes fest: Corvashafen.

Ostaramond 717

Corvashafen hielt soweit stand. Die ersten Truppenteile waren bereits eingetroffen, wurden aber auf dem Weg dorthin immer wieder von fremden Kämpfern angegriffen. Pioniereinheiten und Handwerker waren jetzt ebenfalls vor Ort und befestigten den Ort zur Landseite hin.

In der nähren Umgebung wurden Bäume gerodet und ein Steinbuch wurde errichtet. Immer wieder kam es dennoch zu Zusammenstößen mit den fremden Kämpfern. Sie konnten weder einem Land noch einem Heeren zugeordnet werden. Es schien, als seien es Wilde aus Kandarr, aber dafür waren sie zu gut gerüstet. Die Soldaten raunten sich zu, dass eine finstere Macht hinter all dem stecken müsse…beweisen werden konnte dies allerdings nicht.

Wonnemond 717

Westerhold brach abermals nach Mythodea auf. Diesmal sollte es ein längerer Aufenthalt werden, da dort dringende Aufgaben auf Marvin und seine Getreuen wartete.

Auf dem Chroniken von Mythodea

In einem Landstrich auf dem alten Kontinent wurde sehr schnell deutlich, dass sich die Elemente mittlerweile gegenseitig angingen. Ein aus Westerholder Sicht unnötiger Wettstreit unter den Elementen fand dort statt und Marvin hörte nicht nur einmal die Verfemten laut lachen.

Die Kämpfe gegen die Verfemten waren hart. Sie hatten viele Truppenteile zusammen gezogen und gingen gegen die treuen Kämpfer der Elemente vor. Im Laufe der Tage kam eine schreckliche Vermutung auf. War es der Ratio gelungen die Spiegelwelt zu verlassen? Verschiedene Banner der Verfemten waren gesichtet worden, die eigentlich gar nicht da sein konnten. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht.

Marvin war zeitgleich als Heerführer der Feste der Vielfalt immer wider unterwegs, da sich die Feste in diesem Jahr dem Banner der Entdecker auf dem großen Feldzug anschließen wollte. Viele gute Kämpfer lernte er dort kennen und gemeinsam ging man den Feind an wo man konnte. Letztlich wurden die Truppen des Feindes geschlagen…vorerst.

Im gleichen Mond des Jahres 717 fand dann auch das Konvent von Mythodea statt. Vor Ort wurde der Verdacht bestätigt. Den Verfemten war der Zugang gelungen. Sie hatten die Weltenschmiede eingenommen und bauten eine Festung darum auf. Alle Vorbereitungen für den Angriff auf diese Festung wurden nun besprochen und angegangen. Jaques und Marvin sollten des gesamten Banners der Entdecker in militärischen Dingen führen. Gleichzeitig wurde beiden bewusst, dass in den letzten Jahren auch andere nachrückten, um Truppen mit Erfolg gegen den Feind zu führen.

Heumond 717

Zwischen dem Konvent und dem Feldzug verschlug es einige Westerholder in das Land der Drachen. Corva, Marvin, Finn, Lukas und Leiana lagerten gemeinsam mit Bretonien dort und stritten für den silbernen Drachen. Das Wetter machte Anfangs alle Kämpfe unmöglich, da es tegelang regnete. Danach jedoch stritt man Seite an Seite mit alten Freunden und Verbündeten.

Ein Anschlag erschütterte das Lager. Eine Kiste, adressiert an Lady Katalina wurde abgegeben und explodierte. Die Ladys wurden verletzt, zu Tode kam zu unserem großen Glück niemand. Dieser feige Anschlag konnte vor Ort leider nicht aufgeklärt werden.

Dennoch war der Wettstreit der Drachen ein voller Erfolg für Westerhold. Das gemeisame Lager mit Bretonien, Seite an Seite zu stehen und zu kämpfen…mit großem Stolz blickten Corva und Marvin auf das gefestigte Band zwischen Bretonien und Westerhold.

Erntemond 717

Gemeinsam mit Jaques und vielen Getreuen war Westerhold auf dem Feldzug gegen die Verfemten in Mythodea. Larius führte die Feste der Vielfalt wie immer in ziviln Dingen und Kaela die Truppen der Feste.

Jaques und Marvin waren die Heerführer des gesamten Banners der Entdecker. Bevor die Belagerung durch die Truppen begann, entschlossen sich beide Heerführer zu einem folgenreichen Schritt. Marvin gab den Rückzug beider Heerführer bekannt.

Andere sollten nachrücken und ihren Platz einnehmen. Als erstes sollte dies Kaela machen. Sie soll in den kommenden Jahren die Geschicke der Truppen in die Hand nehmen. Dann wurde die Festung des Feindes angegriffen.

Tagelang wogten die Kämpfe hin und her. Am letzten Tag konnte die Festung eingenommen werden. Nur bot der Feind abermals alles an Truppen auf und vertrieb vorerst die Streiter der Elemente aus der Festund der Weltenschmiede. Corva und Lukas retteten sich daraufhin direkt an die Weltenschmiede, die vom Feind nicht angegriffen werden konnte. Draußen ordneten sich die Truppen neu und gingen den Feind abermals an.

Nach langem, zähen Ringen wurde der Feind Stück für Stück aus der Festung vertrieben. Die letzten Truppenverbände zogen sich zurück und die Festung war in der Hand der streiter der Elemente.

Ein Sieg auf ganzer Linie.

Herbstmond 717

Nach der Rückkehr aus Mythodea verblieben Marvin nur wenig Zeit, hatte er seinem Freund Jaques doch versprochen, mit ihm in das Land Westmynd zu reisen.

Dort soll es eine Bibliothek geben, in der es vielleicht ein Heilmittel für den König Bretoniens gibt. Also machten sich Marvin mit Jaques und seinen Reginaldinern auf, um nach Westmynd zu reisen.

Dort angekommen sah man sich mit einem dunklen Bösen gegenüber, was immer wieder die Schleusen der Finsternis öffnete und Kreaturen aus spie. Die Kämpfe waren hart, aber wir konnten dem ganzen Herr werden und der Finsternis einen herben Schlag versetzen.

Windmond 717

Das große House of Lords fand wieder einmal statt. Marvin reiste mit Larius, Lukas, Finn an. Neu aus Westerhold dabei waren Einhardt und seine Frau Beatrice. Er, ein begabter Kampfmagier, sie die starke Frau an seiner Seite.

Es verwunderte ein wenig, dass die Burg immer wieder von abgerissenen Kämpfern angegriffen wurde. Selbst die Lordsires konnten sich keinen Reim darauf machen.

Geladen wurde am ersten Abend zu einem Maskenball. Marvin von Westerhold, bekannt als guter Tänzer, konnte sich diesem Vergnügen leider nicht hingeben. Im ernsthaften Gespräch mit Lady Agnes Marti von Norderforst aus Yddland verpasste er den Ball, konnte aber das Band zu Yddland wieder enger knüpfen. Das eigentliche House of Lords fand am letzten Abend statt.

Zu Marvins großer Freude wurde Jaques zum Lordsire ernannt! Ebenfalls berieten die Lordsires darüber, Corva in einen höheren Stand zu erheben. Da sie aber nicht vor Ort sein konnte, vertagte man die Entscheidung.

Am Ende geschah jedoch das unglaubliche. Morgaine le Feiy betrat den Raum, verfluchte das Reich und zerbrach dabei einen goldenen Becher. Erst wenn alle Splitter wieder gefunden und der Becher zusammen gesetzt ist, soll der Fluch gebrochen sein. Ein hartes Los für Bretonien. Westerhold sicherte den anwesenden Bretonen sofortigen Beistand zu.

Im Laufe des Abends wurde Marvin in die Gemeinschaft der Ritter des goldenen Schildes aufgenommen. Männer, die zusammen für die ritterlichen Ideale einstehen und diese Verteidigen. Er nahm mit Stolz an und kehrte glücklich zurück nach Westerhold.


Das Jahr 716

Eismond 716

Das Jahr hatte gerade angefangen, als Boten aus der westlichen Grenzregion eintrafen. Sie berichteten, dass die verfallene Siedlung gehalten werden konnte. Ein regelmäßiger Versorgungstrupp war eingerichtet worden und ein paar der Gebäude waren neu errichtet worden, um weitere Truppen aufzunehmen.

Marvin begab sich daraufhin umgehend ins Grenzgebiet. Er hatte einen Trupp Handwerker mitgenommen, die in der Siedlung weitere Aufbauarbeit leisten sollten. Eine Schmiede wurde ebenso wie eine Zimmermannswerkstatt errichtet. Vom Feind fehlte immer noch jegliche Spur.

Narrenmond 716

Der Ausbau der neuen Siedlung ging voran. Die Schneeschmelze hatte recht früh eingesetzt und man hatte begonnen Wege zu befestigen. Der Wald in der Umgebung ist zum Teil gerodet und mehrere Brunnen wurden ausgehoben.

Die Männer nannten die Siedlung mittlerweile Weißenstein. Die Siedlung lag an einem kleinen Berg, dessen Spitze aus weißem Stein bestand. Marvin ließ den Namen urkundlich festhalten, regelte den weiteren Nachschub und machte sich dann auf den Weg nach Eichenbühl.

Lenzmond 716

Das Käsefest fand in diesem Jahr in Eichenbühl statt und Liam hatte als Ausrichter viel zu tun. Viele Gäste kamen und der erste Abend hatte es schon in sich. Liam Frau Zoe war nach langer Abwesenheit wieder nach Westerhold zurückgekehrt. Da aber weder ihre lange Abwesenheit noch die Umstände geklärt waren und Marvin den begründeten Verdacht hegte, dass etwas mit ihr nicht stimmt, wurde sie vorerst an einem sicheren Ort untergebracht.

Baron Marvin und Miraelandar beim Westerholder Käsefest

Am nächsten morgen sollte eine Aufgabe abgeschlossen werden, die seit einem Jahr vorbereitet wurde. Viele Freunde hatten geholfen, den Weg zu dem „Baumwesen“ zu finden, welches beim letzten Käsefest aufgetaucht war und sich Miraelandar nannte.

Dies war die gestellte Aufgabe und nun konnte der Weg beschritten werden. Der großartige Ranald hatte einen entsprechenden Trank gebraut, der dafür von Nöten war.

Wie sich herausstellte wollte Miraelandar Marvin testen und auf die Probe stellen. Er sollte sich Beweisen und zeigen, dass er das Land beherrscht. Jetzt wusste Marvin, wofür das Amulett da war, welches er seit einem Jahr bei sich trug. Dies war das Zeichen der Macht über das Land und er konnte es nun einsetzen. Ein großer Erfolg und eine Festigung von Marvins Macht.

Ein weiterer großer Erfolg war dem tapferen Liam beschieden. Der erste Ritter Westerholds beendete im Zweikampf erfolgreich seinen Streit mit dem Herrn Natanael von Wolfswacht. Vor aller Augen wurde der Streit beendet und kaum eine Stunde später saßen beide gemeinsam mit einem Humpen Bier zusammen und feierten.

Auf dem Käsefest 2016

Ein ereignisreiches Fest fand mit der Einsetzung der neuen Käseprinzessin ein Ende. Capitano Rastrojo konnte sich letztlich durchsetzen und gab gleich bekannt, dass er ebenfalls den Titel „Käseprinzessin“ annehmen würde.

Ostaramond 716

Marvin war zurück in Steinsfurt und bereitete seine Reise zum Konvent auf dem Kontinent Mythodea vor. In seiner Abwesenheit sollte Weißenstein weiter ausgebaut und die Wege zur Lindmark befestigt werden. Nach seiner Rückkehr, wollte er die weitere Umgebung erkunden und, so es denn möglich war, für Westerhold in Besitz nehmen.

Brachmond 716

Gemeinsam reisten Corva und Marvin nach Jarlow um der Familie Castellani einen Besuch abzustatten. Zu beider großen Freude war eine Abordnung aus Yddland vor Ort.

Nachdem man mit dem räuberischen Pack in den Wäldern kurzen Prozess gemacht hat, kam man im Laufe der Tage immer mehr und mehr ins Gespräch. Die wehrten Herren Wulfgar von Rüden, Ottokar von Ravensruh, Elias von Eschenweiler, Balduin von Burgbach-Orkenstein und Marvin von Westerhold versprachen sich am Ende gegenseitigen Beistand im Kampfe und wenn der Andere in Nöten sei.

Selbiges hoben die Herren aus Yddland nochmal für Corva hervor. Sollte sie in Schwierigkeiten geraten, würden diese Herren ihr beistehen.

Weinmond 716

Nach all den Reisen, war Marvin zurück in Westerhold. Er begab sich sofort nach Steinsfurt um mit einer kleinen Pioniereinheit nach Weißenstein um den Ort weiter auszubauen. Der Sergant vor Ort berichtete ihm, dass sie nichts besonderes in der weiteren Umgebung gefunden hätten. Ein paar weitere Ruinen habe man im Westen entdeckt, aber nichts von größerer Bedeutung. Marvin ließ die Straßen in Richtung Lindmark weiter ausbauen und begab sich zurück nach Steinsfurt.

Herbstmond 716

Wieder einmal brachen die Westerholder in diesem Jahr auf. Diesmal ging es in die Leuenmark.

In einem etwas abgelegenen Landesteil der Mark konnte gemeinsam mit anderen Truppen wieder für Ruhe und Ordnung gesorgt werden. Leider wurden Rätzel und Lukas wärend der Kämpfe verletzt. Wie sich herausstellte, waren es angeheuterte Söldner der Messerbrigarde, die den eigenen Truppen in den Rücken gefallen sind.

Sie hatten sich während des Aufenthaltes vor Ort unbotmäßig an den örtlichen heiligen Stätten bereichert und wollten sich damit der Zeugen entledigen. Ihnen wurde auf die sehr direkte Art der Westerholder gezeigt, dass man so eine Freveltat nicht ungestraft begeht.

Windmond 716

Corva zog es noch einmal aus Westerhold hinaus. Mit Liam, Ranald, Finn, Lukas, Moses und Rätzel Reiste sie in das Land Nevenburg. Dort hatte ein teuflischer Zauberer eine Burg in seiner Hand und blendete alle tapferen Streiter mit seinen dunklen Kräften.

Gemeinsam mit der Schwarzrotte und anderen Streitern konnten die tapferen Westerholder dem finsteren Magier und seinem dunklen Gezüchte den Garaus machen. Marvin bleib derweil in Westerhold und bereitete weitere Schritte im Westen des Landes vor.


Das Jahr 715

Eismond 715

Der Winter hat das Land fest im Griff, als ein Bote eine Nachricht aus Bretonien bringt. Corvas letzte Verwandte in Bretonien sind tot. Orkenscharen sind in die Grafschaft Ervais Monis eingefallen und haben alle dort lebenden Menschen getötet. Sie sollen auf der Suche nach irgendetwas sein, munkelt der Bote.

Panzerreiter Olbrecht von Bossenstein und Lady Corva von Westerhold

Weiterhin wird Corva nun aufgefordert ihr Erbe anzutreten und die Grafschaft zurück zu erobern… Das war ein Paukenschlag! Corva kommt aus Bretonien! Diese Nachricht ging wie ein Lauffeuer durch die Baronie. Was würde jetzt werden? Was würde die Baronin tun?

Und was der Baron?

Narrenmond 715

Boten verließen die Baronie. Sie sollten allen Freunden und Verbündeten Nachricht bringen und sie um ein Aufgebot an Truppen bitten. Alle sollten sich im Herbstmond in Bretonien einfinden um die Grafschaft Ervais Monis von den Orken zu befreien. Die Baronin war fest entschlossen ihr Erbe in der Grafschaft anzutreten. Die Vorbereitungen begannen umgehend.

Gerüchte machten sich derweil Wölfe im Westen und Süden breit. Gerissene Schafe wurden in den westlichen Siedlungen gefunden und unheimliche Geräusche hörte man Nachts in den Wäldern. Auch im Süden war etwas unheimliches im Gange. Niemand konnte es in Worte fassen, aber etwas vertrieb die Holzfäller aus dem Südwald. Die Alten munkelten von uralten Mächten, die das Land zurück forderten.

Der Baron hörte genau zu und ließ Späher nach Süden und Westen schicken….

Lenzmond 715

Die Boten ließen auf sich warten und das Käsefest stand an. Im Hofgut am Tannenberg, nordwestlich von Waldacker, sollte gefeiert werden. Der dortige Pächter hatte berichtet, dass das Niederwild vor Ort überhand genommen hätte. Der Baron hatte daraufhin zur Jagd geladen und die Gäste kamen zahlreich.

Zwei Tage wurde gefeiert und geschlemmt. Alles schien gelungen, als während der Jagd ein kleiner Trupp Orks aus dem Gehölz brach und die Jagdgesellschaft angriff. Er konnte zwar niedergerungen werden, aber die Gerüchte über eine Gefahr im Westen bewahrheiteten sich nun.

Es war wie ein Erwachen. Etwas altes war nun in dieser Welt und auf dem Weg…es sollte nicht lange unterwegs sein. Noch vor Ort tauchte es auf und verlangte nach dem Baron und der Baronin. Es sei das Land und Marvin solle den Weg zu ihm finden, wenn er über das Land herrschen wolle.

Viel zu viele Fragen nach dem warum, woher und wieso waren noch da, aber der Name blieb: Meriandar. So hatte sich Marvin das Käsefest nicht vorgestellt. Aber Meriandar verließ sie und ließ Marvin nachdenklicher als zuvor zurück…

Im Frühsommer freute sich der Westerholder Haushalt über zwei neue Mitglieder. Zum einen der Page Finn von Bergwacht, der auf der Reise nach Steinsbrück zum Knappen getreten wurde. Und zum anderen der Druide Lukas, der die Baronin auf Schritt und Tritt begleitete.

Finn von Bergwacht zusammen mit der Magd Anna Herzelinde Hack

Brachmond 715

Immer wieder fielen Orks im Westen über die Siedlungen her. Marvin erließ ein paar Anordnungen um weitere Truppen auszuheben. Im Westen bildeten sich die Lindmarker Orkenspießer. Eine sehr spezielle Truppe, die mit mehr … oder weniger Erfolg gegen die Orks vorging.

Liam wurde aus Eichenbühl in den Westen beordert, um gemeinsam mit Marvin die Lage unter Kontrolle zu bringen. Dies gelang auch nach einiger Zeit und Marvin konnte mit Corva auf das Konvent nach Mythodea aufbrechen.

Weiterhin wurde ein Teil der Orkenspießer zum Schutz der Baroness in die Drachenlande geschickt. Jaquess hielt sich dort mit den Reginaldinern und der Gräfin Katalina auf. Marvin und Corva waren weiterhin auf dem Kontinent Mythodea und bereiteten sich auf den kommenden Feldzug vor. Am Ende des Mondes trafen sie dann mit Jaques und der Schwarzrotte zusammen.

Gemeinsam übernahmen Jaques und Marvin die Heerführung der Feste der Vielfalt und konnten beträchtliche Erfolge in der Spiegelwelt erringen. Die Truppen waren hervorragend und haben sich mit großer Tapferkeit gegen einen mächtigen Feind durchgesetzt. Der Körper Terras konnte befreit werden und ihre Überreste wurden zurück auf den Kontinent gebracht.

Letztlich war der erfolgreiche Feldzug beendet und Marvin wollte nach Westerhold zurückkehren. Er beoderte im Vorfeld Liam mit der restlichen Schwarzrotte nach Bretonien um Corva dort zu unterstützen.

Er selbst kehrte so schnell wie möglich nach Westerhold zurück. Als er dort ankam, musste er feststellen, dass die Orks wieder zurück waren. In der Nähe des Hofgutes Tannenberg gab es eine Schlucht. Dort war ein Höhle und die Orks hatten sich dorthin zurückgezogen. Sie wähnten sich in Sicherheit und als Marvin mit einem kleinen Trupp am Eingang der Schlucht auftauchte, griffen sie voller Siegesgewissheit an. Nur hatte Marvin links und recht oberhalb der Schucht Männer postiert, die nun die überhängenden Steine brachen und damit eine Grölllawine auslösten. Die Orks, die nicht darunter begraben wurden, machten die Männer nieder. Es war ein glänzender Sieg. Jetzt heißt es abwarten, ob noch mehr Orks kommen.

Marvin brach indes wieder auf, um hoffentlich noch rechtzeitig in Bretonien anzukommen.

Baronin Corva von Westerhold in ihrem Lehen in Ervais-Monis, Bretonien

Herbstmond 715

Die Schlacht um ihr Erbe wurde von Corva und Ihren Verbündeten mit aller Härte geschlagen und nach drei Tagen hatte sie es geschafft. Die Orks hatten versucht einen alten Steingolem, über den Corvas Familie gewacht hatte, zu befreien. Dies ist ihnen auch Anfangs gelungen. Corva hatte mit ihren tapferen Streitern indes eine Waffe geborgen, die den Golem besiegen konnte. In einer letzten Schlacht wurden die Orks zurückgetrieben und der Golem besiegt. Der tapfere Knappe von Jaques, Roland, führte die Waffe mit großem Geschick und stieß sie mit einem mächtigen Hieb in das verderbte Herz des Golems. Damit war die Gefahr gebannt.

In den Abendstunden traf der Lordregulator gemeinsam mit Lady Katalina, Jaques und Marvin ein. Es wurde auf den Sieg getrunken und Corva wurde als Erbin bestätigt. Sie ist nun die Gräfin Corva Novis Ervais Monis! Beim Volke stellt sich indes die Frage, wie es jetzt um Westerhold steht. Was wird aus dem Baron? Muss er jetzt vor der Gräfin katzbuckeln? Wer hat jetzt das Sagen? Bretonien etwa?

Marvin saß an diesem Abend gemeinsam mit Liam, Ranald und Larius an der Tafel und lachte. Westerhold ist Westerhold und wird es bleiben hörte man ihn sagen und er erhob den Krug und trank mit einem Lachen!

Julmond 715

Die Wochen sind schnell ins Land gegangen und der Winter hatte in Westerhold Einzug gehalten. Marvin war viel unterwegs gewesen und hatte gemeinsam mit Liam die westliche Grenze und die dortigen Truppen inspiziert.

Aber nicht ein Ork ließ sich blicken. Marvin ließ mehrere Wachtürme errichten und führte gemeinsam mit Liam ein paar Erkundungsunternehmungen nach Westen durch. Nicht mehr als ein halber Tagesritt, aber es gab keinen Hinweis auf Orks.

Dafür entdeckten sie eine verfallene kleine Siedlung. Marvin ließ sie so gut es ging befestigen und stellte eine kleine Truppe ab, die diese Stellung halten sollten. Dann kehrte er nach Steinsfurt zurück um den Julabend im Kreise seiner Familie zu feiern. Das Jahr ging ohne weitere Vorkommnisse zu Ende.


Das Jahr 714

Eismond im Jahr 714

Ein Bote brachte eine Nachricht aus der kleinen Mark Rabeneck. Dieses kleine, etwas rauhe Fleckchen Erde grenzte im Süden an die Lindmark und an das Radgauer Land. Bis dahin eigenständig, aber nun nicht mehr. Mit Hartmut von Klingenfels starb die Linie dieses alten Rittergeschlechts aus. Die Nachricht besagte weiter, dass nach dem Tode des letzten Klngenfels, die Mark Rabeneck an Westerhold fallen sollte.

Marvin machte sich also auf und kehrte mit einem Schild wieder, der für ihn bestimmt war. Auch ein sehr misteriöser Brief war dabei. Irgendein Geheimnis rankte sich um diesen neune Schild, aber bis jetzt gibt es keine Antwort darauf.

Corva und Marvin begaben sich daraufhin ein weiteres Mal nach Rabeneck, um mehr darüber zu erfahren. Eine Einheit westerholder Truppen wurden ebenfalls zur Sicherung der neunen Mark entsand.

Lenzmond 714

Westerhold feierte sein traditionelles Käsefest. Dieses Mal gleich mit drei neuen Westerholder Bürgern: Ranald, Nala und Rätzel. Außerdem fanden sich noch zahlreiche Freunde in Westerhold ein, die der Tradition des Käsebringens beiwohnten.

Baron Marvin und seine Hofnärrin Rätzel

Gerüchten zufolge treiben sich Orks nördlich der Westerholder Grenzen umher. Niemand weiß genaues. daher wurden Späher ausgeschickt und Truppenverbände in den Norden verlegt. Bis jetzt kam keiner der Späher zurück.

Ostaramond 714

Die Gerüchte über Orks nördlich von Westerhold verdichten sich. Zwei Späher kehrten zurück und berichteten, dass sich eine Orkhorde in einem Lager versammelt hätten. Sie sind eine gute sechs Tagesritte von den westerholder Grenzen entfernt, aber man weiß nicht, was sie vorhaben.

Wonnemond 714

Die Orks streifen immer wieder im Norden umher, haben sich den Westerholder Grenzen nicht ernsthaft genähert. Die eingesetzten Truppen haben an verschiedenen Punkten Holztürme errichtet un hölzerne Befestigungen gebaut. Es ist zu befürchten, dass diese Maßnahmen bei weitem nicht ausreichen werden, sollten sie entschieden gegen Westerhold ziehen. Aber die Truppe ist zumindest beschäftigt.

In der Lindmark stehen die Felder voll mit Roggen, Weizen und Hafer. Auch wurden neue Flächen gerodet um noch mehr Felder bewirtschaften zu können. durch den milden Winter stand mehr Saatgut zur Verfügung, welches nun auf den neuen Feldern gedeiht.

Das Radgauer Land erholt sich mehr und mehr von der unseligen Fehde und es sind nun wieder alle Flächen von Bauern bewirtschaftet. Mehr und mehr Menschen haben sich wieder angesiedelt und beackern als freie Pächter die Felder.

In der Mark Rabeneck geht alles seinen gewohnten Gang. Felder sind bewirtschaftet und in den Schmieden hört man die Hämmer singen. Das Volk erfreut sich guter Gesundheit, aber man schaut angespannt auf die westerholder Obrigkeit.

Gerüchte über alte Briefe und Schriften machen die Runde und die Ältesten erzählen von einer Bestimmung, die der Familie Westerhold auferlegt worden sei.

Heumond 714

Auf einer Reise nach Jarlow erschien der Dame Zoe von Eichenbühl laut ihrer Beschreibung der Heilige Reginald. Er beauftragte sie mit der Suche nach einer Reliquie. Sie sollte des Heiligen Eierbrecher finden. Nachdem Rücksprache mit der Questgruppe des heiligen Reginald gehalten wurde, schloß sich Zoe der Questgruppe unter Führung von Jaques de Idou an. Sie reist nun so lange mit, bis der heilige Eierbrecher aufgefunden wird. Die Gelehrte sind sich einig, dass der „Eierbrecher“nur ein Folterinstrument aus Reginalds Zeit als Lordregulator sein kann.

Erntemond 714

Rauchsäulen künden im Norden den Krieg an. Immer mehr Kundschafter kehren zurück und berichten über eine Orkhorde, die sich in Bewegung gesetzt hat. Alles niederbrennend marschieren sie nach Osten auf Marturien zu.

Corva und Marvin hatten den Entschluss gefasst, Leiana an den Hof von Lady Katalina Alinor de Montfort-Bigod nach Bretonien zu bringen. In ihrer Obhut soll die junge Baroness vorerst bleiben, bis die Gefahr gebannt ist. Dafür mussten sie gemeinsam in die Drachenlande reisen, da sich Lady Katalina mit der Questgruppe und einer Abteilung Reginaldinern dort aufhielt. Bei der Abreise erreichte Marvin ein Bote mit den Nachrichten über die Orks.

Corva und er reisten umgehend zurück nach Westerhold. Sie kamen keinen Moment zu spät an. Ein Trupp Orks hatte sich nach Süden aufgemacht und war in Eichenbühl eingedrungen. Sie brandschatzten einzelne Gehöfte und drangen immer weiter Richtung Südwacht vor.

Westerholder Truppen wurden zusammengezogen und vor den Mauern Südwachts konnten die Orks geschlagen werden. Aber der Schock saß tief im Volk. Marvin zog mit den Truppen weiter nach Norden und ließ Kundschafter ausschwärmen. Die Hauptstreitmacht der Orks zog weiter nach Osten hieß es. Boten wurden nach Marturien gesendet und die Grenzen wurden noch schärfer bewacht.

Im Zuge dessen wurde in Eichenbühl und im Ragauer Land das Kriegsrecht ausgerufen. Sämtliche wehrfähigen Männer waren nun unter Waffen und wurden durch den Baron selbst geführt. Dieser befand sich zur Zeit in Eichberg und koordinierte seine Truppen.

Corva hat sich umgehend nach Südwacht begeben. Zoe konnte Aufgrund ihrer Queste das Amt der Stadträtin nicht mehr wahr nehmen. Da die Stadt eine dringende, straffe Führung benötigte, hatte Corva diese Aufgabe übernommen.

Liam war mit Zoe gemeinsam auf dem Kontinent Mythodea gezogen und unterstützte Jaques im Kampf gegen die Ratio. Ebenfalls waren Ranald,Nala, Larius und Rätzel auf dem Kontinent. Boten über den Orkeinfall erreichten sie nicht mehr.

Weinmond 714

Westerhold zog gemeinsam mit seinen bretonischen Freunden in den Krieg.

Dieser brach in diesem Mond in Marturien aus. Die Orks zogen über die Grenzen Marturiens und versuchten sich dort festzusetzen. Wie auch schon im Vorjahr war ein alt bekanntes Böses ebenfalls vor Ort. Asmoradin war zurück und hatte die Orks mit verderbten Zauber ins Land gerufen. Er hatte eine Verbindung zwischen den Drachenlanden und Marturien schaffen können und so den Orks den Weg geebnet.

Lange und harte Kämpfe und viele Leben hat es gekostet, den Feind zurück zu schlagen. Letztlich aber gelang es den tapferen Kämpfern und die Orks wurden vernichtet.

Westerhold war vorerst wohl sicher. So hoffte es der Baron…

Julmond 714

Das Jahr ging zu Ende und es stellte sich heraus, dass der eine oder andere versprengte Ork die Westerholder Grenzen überschritten hatte. Aber nach und nach wurden sie zur Strecke gebracht. Westerhold erlebte späte Schneefälle und einen heftigen Wintersturm kurz vor dem Jahreswechsel.

Ein jeder hoffte, dass dies kein Vorbote für das kommende Jahr sein würde.


Das Jahr 713

Eismond im Jahr 713

Schnee so weit das Auge reicht. Ganz Westerhold liegt unter einer dicken Schneeschicht.

Nur noch die Hauptwege sind halbwegs passierbar. Das Reisen ist zu einer wahren Herausforderung geworden. Das alte Herrenhaus derer von Westerhold hielt den Schneemassen nicht mehr stand und der hintere Teil stürzte ein. Bis zum Frühjahr musste man nun wohl oder übel zusammenrücken.

Narrenmond im Jahr 713

Der Winter hält das Land fest im Griff. Eis und Schnee bedecken die Fulgramberge und in den Wäldern sieht man immer öfter Wolfsrudel. De Vorräte sind immer noch ausreichend vorhanden und die Menschen hoffen auf ein warmes Frühjahr.

Ostaramond im Jahr 713

Auf Weisung des Truppenadministration wurde ein Teil der Westerholder Truppen zur Rodung und Gewinnung von neuen Feldflächen eingesetzt. In der Umgebung von Südwacht ebenso wie um Steinsfurt und Seefeld waren nach und nach die neuen Felder entstanden und gleich bestellt worden.

Das dabei geschlagene Holz wurde umgehend zum alten Herrenhaus gebracht. Der Neubau war geplant und die umliegenden alten Gebäude waren ebenfalls eingerissen worden. Um mehr Platz für zukünftige Erweiterungen zu haben wurden auch zwei Häuser abgerissen. Die Bewohner, ein Kaufmann und eine Stellmacherfamilie, zogen in eines der neuen Häuser in der Nähe des Marktplatzes. Nach den Plänen eines neuen Baumeisters wurden neue Fundamente und Keller ausgehoben. Der alte Teil sollte an den neuen, befestigten Bau angeschlossen werden. Aus dem Steinbruch wurden täglich Ochsengespanne mit behauenen Steinen geliefert. Die Arbeiten gingen langsam aber stetig voran.

Wonnemond im Jahr 713

Der Winter hatte Westerhold bis kurz vor Ostaramond hinein im Griff gehabt. Das Frühjahr hält sehr spät Einzug nach Westerhold und die Landarbeit geht nun mit großen Schritten voran. Es gab einige Hungertote zu verzeichnen, aber alles in allem sind die Menschen gut über den Winter gekommen.

Der Bau des neuen, befestigten Herrenhauses ging voran. Die Fundamente und die Keller waren fast fertig und der Bau ging stetig voran.

In Südwacht ist eine Zunahme von kleineren Strafdelikten zu verzeichnen. Die Büttel sind öfter im Ensatz als ihnen lieb ist. Der neu zusammengesetzte Stadtrat hat alle Hände voll zu tun. Aber die Stadträte behindern sich gegenseitig um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Marvin sieht das ganze mit kritischen Blick, wartet aber vorerst mit weiteren Entscheidungen ab. Der Handel in der Stadt blüht weiter auf und die Familie Castellani hat einen großen Anteil daran. Die Steuern auf Handelswaren füllen die Kassen Westerholds.

Heumond Jahr 713

Die Weizen und Roggenfelder wogten im sanften Wind des Sommers. Neue Siedler waren angekommen. Die Bauern wurden freie Pächter und bestellten fortan die neu angelegten Felder. Andere zogen in die Städte Steinsfurt und Südwacht, wieder andere gingen nach Eichenbühl. Alles in allem war ein jeder willkommen, bekam Land zugeteilt und ging fortan seinem Handwerk nach. Ein neuer Jahrgang Rekruten wurde eingezogen um in den verschiedenen Truppenteilen ausgebildet zu werden.

Die Reisen führen die Westerholder zum Ende des Jahres auch in ferne Länder – so beispielsweise nach Norador, zusammen mit ihren Verbündeten aus Bretonien.

Lady Katalina de Montfort-Bigot, der Lordkonsulin des Reiches und Lady Corva Novis von Westerhold

Das Jahr 712

Man schreibt das kaiserliche Jahr 712. Die Fehde mit Südwacht hat immer noch kein Ende genommen. Alle Besitzungen und Gebiete rund um die Stadt waren zwar unter der Kontrolle westerholder Truppen, aber die eigentliche Stadt konnte nicht eingenommen werden. Es fehlte schlicht an den Mitteln und den Männnern.

Marturische Bürger in Marturien

So hatten die wenigen verbliebenen Kämpfer einen losen Ring um die Stadt gezogen und hofften so die Stadt zur Aufgabe zu zwingen. Verhandlungen wurden mehrfach seitens des südwachter Satdtrates abgelehnt. Vereinzelt konnten Menschen aus der Stadt fliehen. Sie berichteten von den unerträglichen Zuständen in der Stadt. Der Stadtrat hatte fremden Söldner angeworben und setzte mit ihnen ihre Belange durch. Diese Söldner hatten es im Auftrage des Stadtrates gewagt, die Lindmark anzugreifen. Sie wurden zurückgeschlagen und hatten einen hohen Blutzoll zu zahlen. Der Rest befand sich nun in der Stadt und drangsalierte die Bevölkerung. Langsam aber Sicher hatte der Hunger Südwacht fest im Griff. Die Speicher waren leer und es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie aufgeben mussten. So hoffte man auf westerholder Seite.

Tatsächlich konnten die Westerholder, dank einer List, in die Stadt eindringen und sie schließlich einnehmen. Der Baron wurde dabei von einem vergifteten Bolzen verletzt und musste über mehrere Wochen behandelt werden, bis man das Gift aus seinem Körper entfernt hatte. Der Kampf und der Hungerwinter hatten tiefe Spuren hinterlassen. Viele Gebäude in Südwacht waren beschädigt oder abgebrannt und gut die Hälfte aller Menschen waren tot.

Trotz allem begann man langsam mit den Aufäumarbeiten. Aus Marturien wurde weiteres Getreide für die Versorgung und die Aussaht eingeführt und ganz langsam zeigte sich die Hoffnung auf Besserung bei den Menschen.

Heumond des Jahres 712

Boten kamen aus Marturien mit einer traurigen Nachricht: Unser geliebter Kaiser Erdmuth II. Farun, ~der tapfere Erdverbundene~, Kaiser des Landes und Volkes Marturiens im Namen der hehren Penthitæt, König über Marturien, Namador und Maldoran, Beschützer, des Silbergebirges und Waldes von Selesp, Hoher Protektor von Estaroth und Ormond, Bewahrer der Insignien des Kaiserreiches, ist am 15. Morgen des 7. Monats nach Farun im hohem Alter verstorben.

Auch wenn Westerhold nicht mehr direkt zum Reichsverband gehört, war die Trauer und Anteilnahme groß! Möge bald ein weiser und guter Kaiser von den Kurfürsten gewählt werden.

Julmond in Jahr 712

Der Winter hält Einzug in Westerhold. Seid tagen wird es immer kälter und der erste Schnee kündigt sich an. Die Ernte war sicher in den Scheunen untergebracht und jeder alles hat sich auf die kurzen kalten Tage vorbereitet.

In Südwacht stehen immer noch ein paar Ruinen, die von den Kämpfen im Frühjahr künden. Aber der neue Stadtrat hat umsichtig gehandelt und hofft, alle Menschen über den Winter zu bringen.

Die Ernte in Westerhold war normal ausgefallen. Dennoch hat der Baron kleine Trupps mit Jägern zusammen stellen lassen. Sie sollen in den großen Wäldern ausreichend Wild jagen, welches auf den Märkten zu festgelegten, kleinen Preisen verkauft wird. Die Anordnung ist für diesen Winter gültig.

Das Fieber, welches im letzten Winter zahlreiche Todesopfer gefordert hat, ist bis jetzt nicht wieder ausgebrochen. Dennoch wurden bis spät in den Herbst hinein Heilkundige angewiesen, Ihren Käutervorrat so weit wie möglich aufzustocken.

Viel Arbeit brachte dieses schwere Jahr. Der Winter legt langsam aber sicher seinen kalten Arm um Westerhold und die ersten Schneeflocken bedecken die Felder, Wälder und Dächer.


Das Jahr 711

Corva Novis von Westerhold auf Mythodea im Jahr 711

Wir schreiben das kaiserliche Jahr 711. Corva Novis von Westerhold – so der volle Name der Baronin – war mittlerweile in ihrer neuen Aufgabe und vor allem in ihrem neuen Stand gut angekommen. Alles ging ihr erstaunlich leicht von der Hand. Sie vermisste zwar die ehemalige Ungezwungenheit ohne Standesdenken immer wieder, aber am Ende ging ihr das alles doch leichter von der Hand als ursprünglich angenommen.

Immer mehr Menschen ziehen nach Westerhold . Manche aus freien Stücken, manche plagte die pure Not in ihrem Landstrich. Sie kamen nach Westerhold, um dort Schutz zu suchen und einen Neuanfang zu wagen. Die meisten Menschen kamen aus der Stadt Südwacht und deren umliegende Gegenden. Südwacht gehörte einst zu Westerhold, nur hat es vor fast dreißig Jahren den damaligen Landesherren Osgar von Westerhold hintergangen und verraten. Der Kampf gegen eine Übermacht war somit verloren und der Landesherr tot.

Jetzt regiert ein korrupter Rat die Stadt und wirtschaftet nur in die eigene Tasche. Not und Elend machen sich breit und halten Südwacht und dessen Besitzungen in ihrem Würgegriff. Man hat sogar versucht Westerhold anzugreifen, was aber an der Westerholder Gegenwehr scheiterte. Jetzt hat Marvin begonnen, die alten Besitzungen im Osten wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Da Südwacht seit dem damaligen Verrat bei allen Menschen in Verruf geraten ist und die Ratsherren immer skrupelloser zu sein scheinen, erkannten immer mehr Orte Marvins Anspruch an und gehörten fortan wieder zu Westerhold.

Die Karte hat sich seitdem wieder ein wenig verändert und Westerhold hat nun einen Teil seiner alten Größe zurückgewonnen. Damit konnte Marvin die Kontrolle über die alten Gemarkungen Eichenbühl, Lindmark und Teile des Radgauer Landes wiedererlangen.

Erntemond 711

Liam McPherson wird aufgrund seiner jahrelangen Treue dem Hause Westerhold gegenüber und um seiner tapferen Taten willen von Marvin von Westerhold zum Ritter geschlagen. Sein Name sollte von nun an Sir Liam von Eichenbühl, Erster Ritter Westerholds lauten. Mehr als einmal hatte Liam bewiesen, dass er diesem Stande würdig war. Nun bekam er den verdienten Lohn für seine Tapferkeit und Treue. Marvin gab ihm die Gemarkung Eichenbühl zum Lehen. Liam zog nun also nach Eichenbühl, um sein neues Lehen in Besitz zu nehmen. Marvin zog mehr und mehr Männer zusammen, um die Fede mit Südwacht entgültig in seinem Sinne zu beenden.


Das Jahr 710

Eismond 710

Auch diesem Jahr kamen mehr und mehr Menschen nach Westerhold. Das Gutshaus war geräumig und großzügig ausgebaut worden. Mittlerweile hatten sich die verschiedensten Berufszweige in Westerhold niedergelassen. Das eigentliche Gut hat sich fast verdreifacht.

Marvin entdeckte alte Karten und Pergamente in denen Westerholds ursprüngliche Grenzen eingetragen waren. Diesen alten Aufzeichnungen wurde umgehend Rechnung getragen und Marvin erhob Anspruch auf all die Gebiete, die einst zu Westerhold gehörten. Bis jetzt stellte sich niemand diesem Anspruch entgegen.

Marvin von Westerhold im Jahr 710

Ebenfalls hörte Marvin den älteren Leuten zu. Viele erzählten sich Geschichten aus der alten Zeit, als sein Großvater noch der Herr von Westerhold war. Viele der Geschichten waren ausgeschmückt worden. Da ritt sein Großvater auf einem weißen Hengst mit goldener Rüstung und derartige Dinge.

Aber manches gab Marvin zu denken. Es war immer wieder die Rede vom Feind im Westen. Mal waren es Orks, mal Dämonen. Immerhin gab es keine Geschichten aus der jüngeren Zeit…


Das Jahr 709

Eismond 709

Als letzter legitimer Nachkomme trat Marvin von Westerhold sein Erbe an und bezog mit seinem treuen Freunden Zoe, Liam und Khelex das alte Herrenhaus in Steinsfurt in der Lindmark.

Wonnemond 709

Marvin und Corva schworen sich im die Treue, um auf ewig Seite an Seite zu stehen.

Heumond 709

Auch Zoe und Liam gaben sich in diesem Jahr auf dem Kontinent Mythodea das Wort zur Treue – und wurden in einer großen Feier von Paolo Armatio, dem Entdecker Mythodeas, höchst persönlich getraut.

Zoe & Liam bei ihrer Trauung

Zugleich war der desolate Zustand der Baronie Westerhold in der Heimat nicht zu übersehen. Als erstes erteilte Marvin allen Westerholdern die Erlaubnis, in den Wäldern Holz zu schlagen. Er kaufte in Marturien Korn für die Aussaat ein und warb Arbeiter an, die sich um die Aufbauarbeiten des neuen Gutshauses kümmern sollten. Sehr viel Geld floss jetzt erst mal aus Marvins Schatulle in das Land. Aber im Herbst zeigten die Ausgaben erstmals Wirkung. Die Ernte war gut und es gab keine Krankheiten. Auch die Bevölkerung Westerholds ist im Laufe des ersten Jahres angewachsen. Mehr und mehr Menschen kamen nach Westerhold und wurden dort sesshaft.

Eine alte Westerholder Spezialitäten war der Met. Die vielen Bienenstöcke, die die Imker im Land bewirtschaften, werfen reichlich Honig ab, um diesen köstlichen Trunk herzustellen. Mittlerweile ist es so viel Geworden, dass der Met in die Nachbarregionen und bis in das ferne Port Ventus verkauft wird.

Marvin entdeckte im Keller des alten Gutshauses mehrere alte Kisten und Schatullen. Darin fand er ein paar alte Schriftstücke, die aus den Zeiten seines Vaters und seines Großvaters stammten. Auf einem Pergament war eine Reise seines Großvaters beschrieben. Er soll mit einem dutzend Männern nach Westen aufgebrochen sein um etwas zu suchen. Leider war das Pergament an der Stelle abgerissen und unvollständig…Marvin suchte weiter, fand aber nichts als alte Abrechnungen.


Die Jahre 683 – 708

Westerhold war durch Krieg , Hunger und Krankheit ins Verderben gestürzt. Die Menschen, so nicht dahingerafft, suchten ihr Glück woanders und nur wenige blieben. Im Laufe der Zeit verfielen die Orte und nur weniges blieb erhalten. Der letzte Erbe derer von Westerhold war verschwunden. Tot glaubten einige, verschleppt glaubten andere.

Die Wahrheit war jedoch eine andere…


Das Jahr 682

Verrat!

Verrat und eine Übermacht stehen gegen uns.

Südwacht hat seine Tore dem Feind geöffnet. Die feigen Hunde haben Westerhold verraten. Dabei hatte ich ihnen die letzten Jahre beigestanden und war ein gerechter Herr. Allesamt verräterische Pfeffersäcke!

Es begann im Herbst letzten Jahres.

Während der Ernte tauchten plötzlich Truppen auf, die von mehreren Seiten Südwacht angriffen. Ich kam mit einer Entsatztruppe und wir konnten sie zurück schlagen.

Im Frühling dann kamen sie wieder. Nachdem wir sie angriffen, zogen sie sich schnell wieder zurück. Ich glaubte, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen sei um sie zu schlagen. Wir verfolgten sie weiter in Richtung Süden.

Wir folgten ihnen eine Weile, konnten sie aber nicht mehr einholen.

So machten wir uns auf den Rückweg und ritten geradewegs in eine Falle. Von allen Seiten griffen sie uns an und die wenigen die fliehen konnten, versuchten sich in Richtung Südwacht zu retten. Doch wir kamen nur bis zu den Stadttoren.

Die Ratsherren hatten uns verraten. Sie hatten mit dem Feind hinter meinem Rücken verhandelt und verschlossen uns nun die Tore. Wir ritten wie von Sinnen zurück zum Gut Westerhold. Ein paar meiner Männer waren dort geblieben und besetzten jetzt mit dem Volk die Mauern und Tore.

Am nächsten Tag kamen die feindlichen Truppen und schlossen uns ein.. Sie haben vier Stunden gebraucht, dann hatten sie den Turm mit einem Tribok und einem Katapult zerstört. Die Männer, die ins Feie flohen, wurden niedergemetzelt. Sie wollten sich ergeben, aber selbst diejenigen unter ihnen, die den Ritterschlag empfangen hatten, wurden nieder gemacht.

Jetzt beschießen sie das Osttor und die östlichen Mauern.

Einer unserer Spione konnte vor ihnen aus Südwacht zurück zum Gut kommen. Er berichtete, dass sie nun auch Südwacht angegriffen hatten. Die Verräter wurden selbst verraten.

Nur, was nutzt mir dieses Wissen.

Meine Frau hat sich geweigert das Gut zu verlassen. Überall herrscht Durcheinander.

Momentan hat der Beschuss aufgehört. Aber sie werden bald wieder beginnen. Wenn sie kämpfen, dann ist es, als seien sie von Sinnen. Wie, als ob wilde Raserei sie gepackt hätte. So etwas habe ich noch nie gesehen. Sie sind überall. Sie haben uns eingeschlossen und es gibt kein entrinnen.

Wie lange werden wir die Mauern noch halten können?

Mein armes Westerhold!

Wer kann so einem Feind standhalten?


Das Jahr 680

Den ersten Boten, den ich nach Maldoran geschickt habe, ist nie dort angekommen. Wir fanden zwei Wochen später sein Pferd.

Es war abgenagt und von dem Boten selbst fanden wir keine Spur.

Den ganzen Winter über haben wir versucht, den Feind ausfindig zu machen. Aber so oft wir es auch versuchten, wir fanden nichts.

Das Volk hat Angst und einige haben Westerhold bereits verlassen.

Sie meinten, dass mein Hochmut die Götter erzürnt hatte und Westerhold jetzt bestraft werden sollte.

Sollen sie bleiben wo der Pfeffer wächst. Bauern. Was verstehen sie schon von Politik. Ich habe das Westerholder Land vergrößert und es bis jetzt vor seinen Feinden sicher bewahrt.

So soll es auch bleiben!

Der kleine Marvin wächst und wächst.

Er ist jetzt bald vier Jahre alt und vor kurzem habe ich ihm einen kleinen Bogen gebaut. Gemeinsam mit einem meiner Bogenschützen haben wir dann geübt. Meine Frau macht mir mehr und mehr das Leben schwer. So schön sie auch ist, aber ich habe eine wahre Plage geheiratet.

Nichts ist ihr recht zu machen und an allem muss sie rummeckern. Selbst eine Tracht Prügel haben sie nicht zur Vernunft gebracht.

Das Gesinde redet schon darüber, dass auch unsere Ehe von den Göttern verflucht sei.

Einzig unter meinen Rittern und Soldaten habe ich unbeschwerte Zeiten. Die wissen worauf es im Leben ankommt. Hoffen wir, dass der nächste Bote Maldoran erreicht.


Das Jahr 679

Nur zwei Jahre Frieden.

Zwei Jahre, in denen wir nicht gegen räuberische Soldaten zu Felde ziehen mussten. Was heißt zu Felde.

Sie rauben und stehlen. Wir versuchen sie zu verfolgen, aber sie ziehen sich sofort in die Tiefen der Wälder zurück.

Ein Spion berichtete uns, dass sich immer mehr Vogelfreie dieser Bande von Bastarden anschließen würden. Ich habe versucht Ihren Schlupfwinkel zu finden, aber es ist mir ein Rätsel wo er sein soll.

Angeblich hat sich ihnen ein Mann angeschlossen der wild entschlossen ist, sie anzuführen.

Mein Spion berichtete, dass er zwei Männer umgebracht hat, die ihm im Wege waren.

Leider wurde der Kopf des Spions zwei Wochen später vor einem der Tore zum Gut Westerhold gefunden.

Ich habe die Wachen verdoppeln lassen, aber das Volk hat Angst.

Es heißt, dass sie wilde Barbaren aus dem Osten für einen Kampf bezahlt hätten. Mit ihnen soll auch ein Mann gekommen sein, der von einem anderen Gott oder Dämon besessen ist. Er verlangt Blutopfer, wie die Kämpfer des Chaos. Mein Vater hatte mir davon erzählt. Er hat immer viele Geschichten erzählt. Im Westen hätte er immer wieder nach Antworten gesucht und einiges gefunden, aber ich kann mich nicht mehr genau erinnern.

 Westerhold hat zwar an Größe gewonnen, war aber alles andere als Reich. Das Volk erzählt sich, dass sie gemeinsam Westerhold angreifen und vernichten wollen.

Ich habe mich dazu entschlossen, einen Boten nach Marturien zu schicken. Vielleicht kann mir der marturische Orden helfen, wenn es zu Äußersten kommen sollte.


Das Jahr 677

Der Kaiser ist tot!

Lang lebe der Kaiser!

So pflegte es mein alter Herr immer zu sagen.

Farum der 2 verstarb nach 23 Jahren als Kaiser. Als Nachfolger wurde Erdoran der 2 gekrönt.

Mögen die Götter ihm Weisheit schenken.

Ich wurde heute von der Bevölkerung von Südwacht beim Einzug in die Stadt mit Huld und Jubel empfangen worden.

Zuvor hatten wir den bis jetzt größten Trupp von räuberischen Gesetzlosen nieder gemacht.

Immer öfters hatten sie die Ländereien von Westerhold und von Südwacht überfallen. Jetzt war es an der Zeit, Ihnen eine Lektion zu erteilen.

Wir stellten ihnen in einer kleinen Schlucht eine Falle und konnten über fünfzig Männer nieder machen. Meine Bogenschützen taten sich besonders hervor. Mit ihnen und den Berittenen zog ich nun nach Südwacht.

Hier traf ich dann Helmbrecht, den Schultheiß der Stadt und die vier Ratsherrn. Sie übergaben mir öffentlich den Schlüssel der Stadt. Ich nahm ihn entgegen, hob ihn über den Kopf und zeige dem Volk, dass Südwacht und dessen Land nun unter meinem Schutz standen.

In längeren Verhandlungen hatte ich vorher mit den Stadtherrn vereinbart, dass sie ein Teil Westerholds werden sollten, sobald das räuberische Pack besiegt sein.

Wir machten uns auf in das Rathaus der Stadt. Dort unterzeichneten wir gemeinsam die vorbereitete Urkunde, die Südwacht und seine Ländereien endgültig zu Westerhold hinzufügte.

Welch ein Triumph!


Das Jahr 676

Die sind die Aufzeichnungen von Osgar von Westerhold.

Im den ersten Tagen des neuen Jahres verstarb mein Vater.

Er ließ mich eines Morgens zu sich kommen und gab mir all die Pergamente, die er in den letzten Jahren geschrieben hatte. Viel hat er mir über Westerhold erzählt. Viele wirre Geschichten. Ich sollte in den Westen ziehen um dort weitere Antworten zu finden. Das Land muss sicher in die Zukunft gebracht werden. Warum soll ich nach Westen ziehen, wo doch der Osten noch nicht unter meiner Kontrolle ist? Letztlich hat er mich schwören lassen, dass ich gut über das Land und die Menschen herrschen soll. Natürlich würde ich das. So wie ich es für richtig halte.  

Nachdem er alles in seinem Sinne geregelt hatte, ließ er eine Kutsche kommen und wollte, dass er zu den drei Linden gebracht wurde.

Dort, mitten im Schnee, wollte er den Göttern begegnen.

Wir machten uns auf den Weg. Der letzte, den wir gemeinsam beschreiten sollten.

An den Linden angekommen verlangte er nach einem Rauchkraut, einem westerholder Bier und sah auf Land hinaus.

Er lächelte und sagte:

„Genieße jedes Bier und jedes Mal so, als ob es Dein Letztes wäre!

Dieses Land wird Dir alles geben was Du Dir erträumen kannst. Halte ihm nur die Treue!“

Danach schloss er die Augen und starb mit einem Lächeln im Gesicht.

Wir begruben ihn zwischen den Linden. Eine behauene Steinplatte kündet davon, dass dort ein Herr von Westerhold seine Ruhe gefunden hatte.

Ich hoffe, dass er in die Halle unserer Vorväter eingezogen ist. Dort werden wir uns eines Tages wiedersehen. So es der Wille der Götter ist.

Meine Hochzeit mit Tanora wird im Wonnemond stattfinden.

Es wird Zeit, da sie schon guter Hoffnung ist wie mir scheint.

Ich hoffe für uns, dass die Götter uns beistehen und wir einen gesunden Sohn bekommen. Im Herbstmond soll es soweit sein, wenn man der alten Frau aus dem Gut Glauben schenken darf. Wir werden sehen.

676 Weinmond

Am dreizehnten Weinmond schenkten uns die Götter unseren Sohn Marvin.

Er soll mein Erbe sein.

Die alte Frau aus dem Dorf schreckte bei der Geburt zurück, als sie sah, dass Marvin feuerrotes Haar hat.

Es wäre ein Zeichen für Feuer sagte sie. Ich kann nur lachen über solcherlei Aberglauben.

Er ist mein Sohn und er wird eines Tages der Herr über Westerhold sein. Welches Schicksal die Götter auch immer für ihn ausersehen haben. Er soll immer an Westerhold gebunden sein.

Die fremden Räuberbanden treiben weiterhin ihr Unwesen im Süden. Man hört von gebrandschatzten Höfen und Dörfern. Ich habe meine Truppe mit Bogenschützen verstärkt.

Die Wege nach Südwacht sind aber immer noch gefahrlos zu bereisen. Wir haben zwei von ihnen erwischt, als sie einem Händler aufgelauert haben.

Ihre Leiber hängen jetzt an einem Baum am Wegesrand als Mahnung für alle anderen, die sich nicht an den Landesfrieden halten.

Helmbrecht, der Schultheiß von Südwacht, hat immer größere Probleme, in der Stadt und auf deren Güter die Sicherheit zu garantieren. Ich werde meine Truppen weiter aufstocken und versuchen, die Stadt unter westerholder Verantwortung zu bringen.

Es ist niemand sonst da, der genug Truppen stellen kann. Mein Schwiegervater Wiegand ist derselben Meinung. Südwacht sollte ein Teil Westerholds werden. Aber dazu ist die Gefahr wohl noch nicht groß genug. Ich werde mich gedulden müssen. Irgendwann ist der rechte Zeitpunkt gekommen.


Das Jahr 675

Osgar hat den Ritterschlag erhalten. Mit seinen einundzwanzig Sommern ist er nun bereit, das Erbe Westerholds anzutreten.

Ich bin ein alter Mann. Die kühleren Herbstnächte machen mir mehr und mehr zu schaffen.

Osgar hat mir von einem Mädchen erzählt. Sie ist die Tochter eines Ritters, der aus dem südlichen Marturien stammt. Er hat östlich von Südwacht ein bisschen Land genommen und rodet gerade den Wald. Sein Name war Wiegald von Talassia.

Seine Tochter Tanora sei wunderschön und Osgar hofft, dass er sie zur Braut nehmen kann.

Ich habe mit dem Wiegald gesprochen und wir waren uns schnell einig. Im kommenden Jahr sollten beide den Bund eingehen.

Ich kann nur für ihn hoffen, dass die räuberischen Söldner ihn verschonen. Die Götter mögen ihnen die Pest bringen, diesen elenden Bastraden. In den letzten Jahren sind sie eine wahre Plage geworden.

Osgar hat eine kleine Reitertruppe aufgestellt, mit denen er den Weg von Südwacht nach Westerhold kontrolliert. Auch aus Südwacht kontrollieren Truppen die Gegend.

Nur sind diese Söldner mittlerweile sehr zahlreich geworden.

Sie kommen aus den südlichen Wäldern. Ihr Schlupfwinkel konnte bis heute nicht entdeckt werden und wir haben keine wirklich verlässlichen Informationen über ihre wahre Stärke.

Es bleibt nur zu hoffen, dass wir ihnen Stand halten können.

Aus dem marturischen Reich hörten wir schon lange nichts mehr. Es ist, als ob wir hier untern vergessen sind. Zumindest von der Obrigkeit.

Der Handel blüht und bringt uns gutes Geld in die Schatulle.

Viel Feste werden mittlerweile in Westerhold gefeiert.

Jedes findet unter den drei Linden statt, die sich auf dem kleinen Hügel mitten in Westerhold befinden. Der Weg ist zwar immer beschwerlich, doch ist es ein wundervoller Ort.

Nichts hat sich verändert, seit meine Familie vor vielen Jahren dort angekommen ist. Manche Leute aus dem Volk gehen öfters dort hin und huldigen den Göttern.

Ich bin selbst auch gerne dort. Dort unter den Bäumen finde ich wahren Frieden.

Vielleicht bald für immer.


Das Jahr 670

Der Turm steht nun wieder in seiner alten Pracht. Ich habe eine Mauer um das Gut ziehen lassen und die Brücke über den Steinsfluss befestigt.

Die Mauer ist so hoch wie ein Mann und mit Zinnen bewehrt.

Wer hier einfallen will, muss mit einer großen Streitmacht kommen.

Das Volk hält seit dem großen Überfall vor vier Jahren mehrere Übungen für den Ernstfall ab. Obwohl wir die Zahl der Soldaten sehr dezimieren konnten, habe ich angeordnet, dass Waffenkammer und Lagerhäuser stets gefüllt sind.

Aus Südwacht hören wir nichts besonders. Ab und zu lassen sich Söldner blicken. Ihnen ist nur an Beute gelegen. Soweit ich herausfinden konnte, dienen sie keinen Herren, sonders versuchen die Leute aus der Gegend auszupressen.

Der Weg von Westerhold und Südwacht ist dennoch frei.

So die Götter wollen, wird es auch so bleiben.

Abermals habe ich mich wieder auf den Weg nach Westen gemacht. Es ist, als ob mich eine fremde Macht immer wieder dort hinzieht. Leider brachten wir keine neuen Erkenntnisse mit.


Das Jahr 668

Ganz im Stillen habe ich heute meine geliebte Frau Drosophila auf einer kleinen Lichtung im Südwald begraben.

Dieser Ort gehörte nur uns. Er ist tief genug im Wald, um nicht von jedem gleich gefunden zu werden. Ein behauener Stein steht jetzt dort, wo wir sie begraben haben.

Ich kann es noch gar nicht fassen, dass sie gegangen ist.

Mögen die Götter Ihr den Weg in die Halle unserer Vorväter weisen, auf das wir uns einst dort wieder sehen werden.

Das Alter hat sich nun auch bei mir endgültig bemerkbar gemacht.

Aber noch bin ich nicht soweit, den letzten Weg anzutreten.

Noch braucht mich Westerhold.

Osgar ist mein ganzer Stolz.

Er macht sich prächtig als Knappe. Ritter Hartlund verlangt viel von ihm ab, aber nur so kann er später in dieser Welt bestehen.

Ich hoffe, dass ich das noch lange genug erleben kann und das in Westerhold Frieden herrschen wird.


Das Jahr 667

Nun sind es fast 10 Monde her, seit Westerhold von fremden Soldaten angegriffen wurden. Ich sollte wohl ehr räuberisches Pack sagen.

Im Winter ist Arthur, der Schultheiß von Südwacht, gestorben.

Der neue Schultheiß hört auf den Namen Helmbrecht. Ich kenne ihn auch schon seid ein paar Jahren.

Ein vernünftiger Mann. Wir haben versucht herauszufinden, wer diese Soldaten waren. Leider waren unsere Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt.

Alle abgebrannten Gebäude sind soweit wiederaufgebaut. Ich habe den Turm auch wiederaufbauen lassen und nun wird eine Steinmauer um das Gut gezogen. Im Westen zum Fluss hin, nach Osten und nach Süden soll jeweils ein Tor errichtet werden.

Auch der Übergang über den Fluss soll befestigt werden.

Mein Sohn Osgar ist mittlerweile 13 Sommer alt und macht mir wirklich Ehre. Er absolviert seine Waffenübungen mit Bravour.

Vor zwei Jahren ging er als Knappe zu Ritter Hartlund nach Südwacht.

Drosophila leidet immer noch unter Schwermut. Mittlerweile ergraut ihr Haar und ich habe die Befürchtung, dass sie es im kommenden Winter schwer haben wird.

Mögen die Götter ihr beistehen.


Das Jahr 666

Tod und Verderben sind über Westerhold hereingebrochen.

Fremde Soldaten haben sich im Westen angeschickt, das Gut einzunehmen. Unter großen Verlusten konnten wir sie zurückschlagen. Der Turm, den ich einst habe bauen lassen wurde geschliffen und die Überreste künden von der Schlacht.

Ohne das Volk wären wir verloren gewesen.

Nur das beherzte Eingreifen eines jeden Westerholders hat diese Truppen zurückschlagen können.

Das Gutshaus hat den Geschossen und Pfeilen standgehalten, aber einige Häuser wurden zerstört.

Der Wiederaufbau hat bereits begonnen und ich habe alle betroffenen von der Steuer befreit. Weiterhin habe ich ihnen freigestellt, im Südwald Holz zu schlagen.

In naher Zukunft werde ich Befestigungsanlagen bauen lassen, auf das niemand mehr das Gut einfach so angreifen kann. Auch der Turm soll wiederaufgebaut werden.

Wir hoffen nun auf einen milden Winter. Mögen die Götter uns gnädig sein.


Das Jahr 660

Der unermesslichen Gnade des Kaiser´s ist es zu verdanken, dass mir eine große Ehre zu Teil wurde.

Dem Kaiser hat es gefallen mich in den Stand eines Barons zu erheben.

Westerhold sei fortan Baronie und dieser Stand soll fortan das Geschlecht der Westerholder begleiten.

Ich habe zu Ehren des Kaiser´s Feierlichkeiten angeordnet, die eine Woche dauern sollte.

Hoch und Ehre dem Kaiser Farun II.

Jetzt sitze ich auf eine Bank vor dem Gutshaus und genieße die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut.

Das Alter macht sich ein wneig bemerkbar.

Ich bin wohl nicht mehr der junge Recke von einst. Drosophila hatte uns im Winter einen weiteren Sohn geboren. Wir gaben ihm den Namen Friedrich Ole. Im Frühjahr bekam er dann Fieber und verstarb nach nur drei Tagen daran.

Seit dem leidet meine wundervolle Frau an Schwermut.

Es mögen die Götter geben, dass sie sich davon erholt. Momentan sieht es nicht danach aus.

Der kleine Osgar ist unser ganzer Stolz. Er ist mittlerweile ein aufgeweckter sechsjähriger, der mit großem Interesse die Welt entdeckt.

Die kleine Katra Elana entwickelt sich ebenfalls prächtig.

Westerhold hat sich von dem schrecklichen Winter vor vier Jahren wieder erholt. Das Volk wächst und gedeiht.


Das Jahr 657

Ein schrecklicher Winter liegt hinter uns.

Der Schnee viel in solch unglaublichen Mengen, das man kaum aus dem Haus kam.

Eine der großen Vorratsscheunen ist eingestürzt und der größte Teil der Vorräte waren dahin.

Nach ein paar Wochen kam eine eisige Kälte hinzu. Der Tod kam nach Westerhold und holte sich die Alten und Schwachen.

Die Bevölkerung ist um ein Drittel geschrumpft. Es gibt nicht eine Familie, die keinen Angehörigen verloren hat.

Jetzt wird es endlich wärmer und eingestürzte Gebäude werden neu errichtet.

Das neue, befestigte Gutshaus hat diesem Winter standgehalten.

Drosophila hat eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Wir gaben ihr den Namen Katra Elana, benannt nach Drosophilas Großmutter.

Die Wände des neuen Gutshauses erzittern von Ihrem Gebrüll.

Ich hoffe, dass die Götter uns dieses Jahr mit einer reichen Ernte belohnen. Gebrauchen könnten wir es.


Das Jahr 656

Unser Sohn Osgar wächst und wächst.

Er ist unser ganzer Stolz. Nach einer Fehlgeburt ist Drosophila nun wieder guter Hoffnung.

Im Frühjahr wurde eine Gruppe fremder Soldaten in Westerhold gesichtet. Es kam niemand zu Schaden, aber ich bin dennoch beunruhigt.

Der Ausbau des Gutshauses sollte im letzten Jahr eigentlich angefangen werden, aber ich habe es wieder und wieder heraus gezögert. Jetzt habe ich mich dazu entschlossen, auf einer kleinen Anhöhe ein neues, größeres Haus zu errichten.

Das erste Stockwerk soll ganz aus Stein sein. Ein Turm soll mittig der Längsseite entstehen. Dort soll der Eingang sein. Zwei weitere Stockwerke aus Fachwerk sollen oben aufgebaut werden.

Arthur, der Schultheiß aus Südwacht, hat mir einen Bautrupp geschickt, der auch ihm bei dem Ausbau der Befestigungsanlagen zu Diensten war.

Ich hoffe, dass der erste Stock noch vor dem Winter fertig wird.

Eine weitere Zählung des Volkes scheint mir unausweichlich.

Es sind noch mehr Siedler gekommen. Seltsamer Weise haben sich noch zwei weitere Braumeister hier niedergelassen.

Gemeinsam mit allen Braumeistern haben sie eine Brauerzunft gegründet. Sie verpflichten sich der westerholder Brauordnung und achten strengstens auf deren Einhaltung.

Die verschiedenen westerholder Biere sind mittlerweile auch in Marturien bekannt und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.


Das Jahr 654

Die Götter waren uns hold und es hat ihnen gefallen, uns im Heumond einen Sohn zu schenken. Wir gaben ihn den Namen Osgar!

Der letzte Winter war wie auch schon im letzten Jahr härter als die vorherigen. Die Menschen haben im 2 Mond des Jahres daher ein Wintergeisteraustreiben veranstaltet.

Sie haben dazu grässliche Masken geschnitzt und sich bunte Gewänder genäht. Mit lautem Geschrei und Musik sind sie dann durch das Gut und über das Land zu den drei Linden gezogen um den Winter und deren Geister zu vertreiben. Seither heißt der 2 Mond des Jahres Narrenmond.

Die letzten Berichte aus Südwacht waren beunruhigend. Fremde Söldner durchstreifen die Wälder. Ich werde an der Handelsstraße gen Osten einen Wachturm errichten lassen, um mögliche Gefahren ehr zu erkennen.

Weitere Befestigungen werden sich nicht vermeiden lassen.

Das Volk wächst und wächst. Ich werde durch meine Verwalter eine Zählung durchführen lassen und danach die Steuern neu festsetzen.

Dies soll nach einer festgesetzten Liste geschehen, die ein jedem bekannt gegeben werden soll.

Gemeinsam mit meinem Freund Arnulf brach ich nach Westen auf. Es gab noch so viel zu entdecken. Allein die alten Steinbauten. Aber auch noch etwas anderes war dort. Wir haben die Hälfte unserer Männer verloren und mussten uns zurückziehen. Ich hoffe sie hatten einen schnellen Tod…

654 Julmond

Die Volkszählung hat ergeben, dass mittlerweile im Gut und in Waldacker insgesamt 278 Menschen leben.

Davon sind 198 steuerpflichtig. Ich habe mehr Kupfer in meiner Schatulle, als ich ausgeben könnte.

Drosophila hat daher in den Kopf gesetzt, unser Gutshaus ausbauen zu lassen. Sie lässt mir keine Ruhe damit und will, dass ich im Frühjahr Arbeiter anwerbe. Als ob wir nicht genug zu tun hätten.

Das erste Braufest war ein voller Erfolg. Jeder einzelne Braumeister hat ein vorzügliches Bier vorgestellt. Da es sich um das erste Braufest dieser Art handelte, nahm ich den Platz des Richters ein. Als Berater standen mir William der Schmied und Antonius Backmeister zur Seite. Nach langer Verkostung der einzelnen Biere, einigten wir uns auf den Braumeister Georg Braunbart. Er überzeugte uns mit seinem süffigen, trüben Bier, welches seine letzte Reife in großen Fässern in seinem Keller bekommen hatte. Er nennt es Braunbart Kellerbier.

Somit soll er für ein Jahr nur die Hälfte an Steuern zahlen und fürs kommende Braufest der Richter sein.

Aus Südwacht kamen im Herbst wieder ein paar Siedler.

Sollten sich noch mehr Menschen hier niederlassen, dann müssen wir bald wieder mit dem Roden beginnen.

Bis jetzt haben uns Krankheit und die Wölfe verschon. Den Göttern sei Dank.


Das Jahr 653

Vor ein paar Tagen erreichte uns die Kunde, dass unser geliebter Kaiser Aronus II gestorben war. Die Umstände waren dem Boten nicht bekannt.

Drosophila und ich haben die Winternächte auf unsere Weise genutzt und nun werde ich bald Vater sein.

Dies sind glückliche Tage, auch wenn sich mein eigenes Leben langsam dem Herbst entgegen neigt. Ich könnte glücklicher nicht sein.

Das Gut wächst und wächst. Mittlerweile hat sich auch eine Siedlung auf der Westseite des Flusses gebildet. Sie nennt sich Waldacker, da sie den Ackerboden erstmal dem Wald abringen mussten.

Aber auch dort geht es voran.

Mittlerweile haben wir im eigentlichen Gut drei Wirtshäuser und vier Bierbrauer. Von denen einer nun nach Waldacker ziehen will um dort mit seinem Schwager eine eigene Taverne aufzumachen.

Ich habe zu einem Braufest aufgerufen. Im Herbstmond sollen sich alle unter den drei Linden zu einem großen Fest einfinden.

Dies soll Tradition werden. Alle haben die letzten Jahre hart gearbeitet und ich hab es geschafft, durch Handel und Steuern zu einem bescheidenen Wohlstand zu kommen. Daher wird das Bier auf meine Rechnung ausgeschenkt werden.

Im Rahmen dieses Festes soll ein Braukönig ermittelt werden.

Nur wer das edelste und beste Bier braut, soll für ein Jahr nur die Hälfte.

Auch habe ich wieder eine Unternehmung gen Westen mit meinem Freund Arnulf unternommen. Unsere Reisen faszinieren mich. All die alten Dinge die wir entdecken. Gut, dass Arnulf einen Schreiber bei sich hat, der alles genau beschreit und Zeichnungen anfertigt. Ein guter Mann, dieser Wahnfried. Soweit ich weiß, kommt er sogar aus einem kleinen Weiler nicht weit von Weinrode. Ich muss diesen Ort unbedingt besuchen. Er soll im Süden liegen und es soll dort einen hervorragenden Wein geben…


Das Jahr 652

Der Winter hat sich zurückgezogen und wir haben ihn weitestgehend gut nutzen können.

Zum ersten Mal habe ich Knochenschmerzen während der kalten Tage gehabt. Ich werde doch nicht alt werden?

Wir haben genug Holz geschlagen, um weitere Häuser und Scheunen zu bauen.

Land wird gerodet und Weizen wird gesät. Wir haben im Südosten des Gutes einen Steinbruch ausfindig gemacht. Schultheiß Arthur schickte mir fünf Steinbrecher mit ihren Familien. Seit mittlerweile einem Monat hört man nun die Hämmer und Brecheisen und wir können nun anfangen, Steine zu verkaufen um die leeren Kassen zu füllen.

Arthur ist hat großen Bedarf daran, da er die Mauern Südwachts erweitert, um den Angriffen der fremden Soldaten Herr zu werden.

Das Gut selbst wächst und wächst. Manchmal kommen wöchentlich vier oder fünf Einwanderer mit Ihren Familien oder alleine.

Eine Wirtschaft hat aufgemacht. Der Wirt heiß Anton und sein Bruder ist Braumeister. Das Bier schmeckt köstlich und ich muss aufpassen, dass ich nicht jeden Abend bei ihnen bin.

Bei all der Arbeit kann ich aber eines nicht vergessen.

Drosophila! Die Tochter des Ritters Hartlund aus Südwacht!

Ich sah sie zum ersten Mal, als ich mit meinen Bogenschützen auf der Stadtmauer stand und sie gegen einen Angriff einiger Soldaten verteidigte. Wir mähten sie nieder wie Gras und danach feierten wir in den Schänken der Stadt.

Auf dem Weg dorthin begegnete ich Ritter Hartlund. Genau wie ich hatte er im kaiserlichen Heer gegen die Chaoshorden gekämpft und auch ihn hat es mit seiner Familie nach Süden verschlagen. Angeblich war sein Großvater hier einst mit marturischen Truppen stationiert gewesen.

Wir begaben uns gemeinsam in sein Haus und dort traf ich sie.

Es war, als ob die Sonne zum zweiten Mal an diesem Tage aufgehen würde. Sie nahm mich gefangen und mir war, als würde ein Pfeil mein Herz durchbohren.

Fortan hatte ich sehr viel in Südwacht zu tun und besuchte Ritter Hartlund oft und gerne.

Drosophila und ich ritten nun öfters miteinander aus und nach zwei Monaten nahm ich meinen Mut zusammen und fragte sie, ob sie fortan an meiner Seite sein wollte.

Dieses Ereignis soll nun gefeiert werden.

Auf das uns die Götter hold sein mögen!


Das Jahr 651

Dies sind die Aufzeichnungen von Guntram von Westerhold. Der Guntram, der einst unter dem Namen Guntram Holwin bekannt war. Bevor der Krieg über uns kam… Die Truppen des Chaos sind vernichtet worden.

Nachdem sie vor über 10 Jahren die Steppe von Ormond überrannt haben, konnten sie nun gemeinsam mit dem Großteil der Reichstruppen und den Elfen vernichtend geschlagen werden.

Vor einem Jahr befehligte ich eine Abteilung Bogenschützen im Gefecht und der gefiederte Tod fand reichlich Ernte unter den Horden des Chaos. Tagelang warteten wir durch ein Meer von Blut. Ein nicht enden wollender Strom von Chaoskämpfern strömte aus dem Osten herbei.

Zuerst versuchten sie einen Frontalangriff, der aber durch die kaiserlichen Armbrust- und Bogenschützen abgewehrt werden konnte.

Nach zwei Tagen formierten sie sich neu und begannen die Flanken zu attackieren. Ich stand mit meinen maldoranischen Langbogenschützen an einer Anhöhe, die vor uns mit Infanteriekämpfern gesichert wurde. Wir verdunkelten den Himmel mit unseren Pfeilen, aber der Feind war übermächtig. So schien es zumindest. Am dritten Tag wurden unsere Verluste durch Reservetruppen aufgefüllt, aber die Reihen lichteten sich weiter und der Vorrat an Pfeilen verschwand zusehends.

Am Morgen des fünften Tages erschienen marturische Ordensritter, um unsere Verluste auszugleichen. Die Infanterie war auf ein Drittel ihrer gesamten Stärke dezimiert worden. Sie brachten auch ein paar Bogenschützen und Pfeile mit.

Der Anführer der Odensritter machte einen verwegenen Vorschlag. Sobald die Chaostruppen angreifen würden, wollte er seine Abteilungen hinter den Hügel zurückziehen. Die Infanterie sollte sich noch weiter eingraben und die Bogenschützen Tot und Verderben über den Feind senden. Sobald er außer Sicht war, würde er versuchen den Feind rechts zu umgehen um ihn dann in der Flanke anzugreifen.

Es war ein großes Wagnis, denn wenn wir die Stellung nicht halten würden, dann wären unsere restlichen Truppen dem Feind preisgegeben.

Es war zwar riskant, aber wenn wir den Feind damit besiegen konnten, hätten wir einen Teil der Schlacht gewonnen und konnten die restlichen kaiserlichen Truppen unterstützen.

So machten wir uns dann daran, die Gräben tiefer auszuheben und ein jeder sprach seine letzten Gebete…dann kam der Feind.

Kurzum: Der Plan ging auf. Der gefiederte Tod erhielt wieder reichlich Ernte. Nach gut zwei Stunden kamen die Panzerreiter. Der Feind war indes kurz vor unseren Gräben angelangt und hatte begonnen, mit Armbrüsten auf unsere Truppen zu schießen. Die Wucht des Angriffs war überwältigend. Nach zwei weiteren Angriffen waren nur noch ein paar vereinzelte Chaoskrieger am Leben. Der Rest war hingemetzelt durch Schwerter, Lanzen und Pfeile. Es war ein vollkommener Sieg.

Nun ging es daran an den restlichen Truppen des Feindes in die Flanke zu fallen.

Nach der Kunde über den blutigen Verlust ihrer Truppen handelten die Chaostruppen immer verzweifelter und kopfloser. Es wurde ein Gemetzel sondergleichen. Nie habe ich so viel Blut gesehen, als in diesen Tagen.

Der Krieg fand letztlich sein Ende und ich konnte die Hälfte meiner Bogenschützen nach Maldoran zurückführen.

Kaum zurück, wurde ich zum Hochmeister des marturischen Ordens geführt. Wir kannten uns von so einigen Feldzügen und ich war ihm, dem Reich und dem Kaiser treu ergeben. Diese Treue wurde nun belohnt. Er gab mir eine Urkunde, die mich in den Adelsstand erhob.

Weiterhin gab er mir das Recht, südlich des Waldes von Selesp und der dadurch führenden Handelsstraße Land zu nehmen.

Die Elfen hatten sich vor Jahren in den Wald von Selesp zurückgezogen. Sie hatten zwar im Krieg auf unserer Seite gekämpft, aber so ganz traute man ihnen im Reich immer noch nicht.

Kaiser Aronus II hatte seinerseits in der dritten kaiserlichen Rechtsordnung den Elfen zum Dank einen festen Platz in der Völkerversammlung zugesichert.

Trotz alle dem war der Ordensmeister der Meinung, dass ein Kaisertreuer mehr im Süden nichts schaden könne und nur vorteilhaft für das Reich war.

Mir war es gleich. Ich hatte mehr erreicht, als ich je zu träumen wagte.

Voller Stolz zog ich mit einigen Getreuen von dannen und begann mein neues Leben.

Wir erreichten nach ein paar Tagesritten den Wald südlich der Handelsstraße. Dort bogen wir auf einen kleineren Weg Richtung Süden ab.

Nach zwei Tagen kamen wir zu einer kleinen Stadt Namens Südwacht. Dort rasteten wir erstmal und warben ein paar Abenteurer an. Wir befragten auch den einen oder anderen Einheimischen. Der Schultheiß der Stadt schlug uns vor, nach Westen zu ziehen. Im Westen mag Euch das Glück hold sein und Ihr werdet fruchtbares Land finden. Mit diesen Worten im Ohr zogen wir weiter.

Dem Weg folgend bogen wir nach Westen ab und nach einer weiteren Tagesreise verlief er sich. Auf einem Hügel angekommen sah man in der Ferne einen Fluss. Nach Norden hin erstreckte sich eine Hügellandschaft und am Horizont war ein Wald erkennbar.

Südlich von uns liefen die Hügel zu einer Ebene aus, die dann an einem Wald endete. Die Erde war fruchtbar und das Wetter angenehm.

Wir ritten weiter und kamen nach ein paar Stunden des Erkundens an dem Fluss an. Wir suchten uns eine Furt und ritten weiter in nord-westlicher Richtung. Am späten Nachmittag kamen wir an einem großen Hügel an. Auf ihm standen drei alte Linden.

Wir ließen uns nieder und bereiteten ein Nachtlager.

Nach dem Sonnenuntergang saßen wir bei Pökelfleisch und Bier zusammen und feierten.

Der rechte Ort war gefunden. Nur, wie sollte ich ihn nennen?

Da kamen mir die Worte des Schultheiß in den Sinn: Im Westen mag Euch das Glück hold sein und Ihr werdet fruchtbares Land finden…

Westen…Glück…hold…Westerhold? Westerhold! Von Westerhold! Das war es!

Ich hatte mein Land und ich nahm es in Besitz mit dem Namen Westerhold!

Dies war ein glücklicher Tag!

651 Heumond

Nachdem wir das Land erkundet haben, ließen wir uns östlich des Flusses nieder. Die Kunde, dass wir uns auf den Weg nach Westen gemacht haben, hat auch den einen oder anderen Siedler erreicht.

Mindestens ein Dutzend Familien kamen mit Wagen und Ihrer Habe nach Westerhold, um hier ein neues Leben anzufangen.

Sie leisteten mir einen Treueid und machten sich an die Arbeit ihre Häuser und Scheunen zu errichten. Das Frühjahr und den Sommer über wurde gebaut, gerodet und angepflanzt. Die Ernte fiel recht üppig aus, aber wir haben dennoch einiges an Nahrungsmitteln aus der Stadt kommen lassen.

Der Schultheiß Arthur Kriechbaum war mir mittlerweile ein guter Freund geworden.

Er erzählte mir, dass diese Stadt einst ein vorübergehendes marturischen Heerlager gewesen sei. Dies bestand mehrere Jahre und nach dem Abzug blieben einige zurück, weil sich mittlerweile eine kleine, eigenständige Stadt daraus entwickelt hat. Da niemand sich für die Stadt und deren Bewohner interessierte und das Land niemals offiziell zu Marturien gehörte, nannten sie die Stadt fort an Freistadt Südwacht.

Leider kam es hin und wieder zu Überfällen von fremden Söldnern. Die Anzahl der Wachen war den nicht ganz gewachsen und so unterstütze ich die Truppen der Stadt so gut ich konnte. Der Weg zwischen Westerhold und Südwacht lag fortan unter meinem Schutz.

Der Schultheiß ließ uns im Gegenzug alle erdenkliche Hilfe zukommen, die ihm möglich war.

So konnte ich nun im Herbst in mein bescheidenes Gutshaus einziehen.

Im Süden lag Rabeneck.

Arnulf von Klingenfels war der dortige Herr und wir haben uns schnell kennen und schätzen gelernt. Gemeinsam ritten wir immer wieder die uns unbekannte Gegend um mein neues Gut ab. Er erzählte mir von alten Schriften, die er einst gelesen hatte. Vieles sei in Vergessenheit geraten und wir sollten uns aufmachen, um Licht ins Dunkel zu bringen.

Ich nahm mir mehr Zeit dafür, als eigentlich gut war. Auf einem der Ritte entdeckten wir einen Ort. Anscheinend war er lange verlassen. Die Gebäude waren eingestürzt, aber unsere Neugier war entflammt…